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Rechtschreib-Quickie: „tot“ oder „Tod“?

Rechtschreib-Quickie: Tot oder Tod?

Schreibt man „tot“ oder „Tod“? Die Unterscheidung fällt oft schwer.

In den meisten Fällen werden verwandte Wörter auch gleich geschrieben. Aber es gibt Ausnahmen, die dann regelmäßig zu Verwirrung führen. So ist das auch bei den beiden Wörtern tot und Tod. Ich erkläre dir in diesem Rechtschreib-Quickie, wann welche Schreibweise zum Einsatz kommt.

Tot oder Tod – die Unterscheidung:

„Tod“ ist ein Substantiv (Hauptwort) und bezeichnet ein Ereignis, nämlich das Ende des Lebens. Im übertragenen Sinne wird es auch als mystische Person verwendet, die den Tod bringt. Alle hiervon abgeleiteten Wörter werden mit D geschrieben. Anwendungsbeispiele:

  • einen schrecklichen Tod sterben
  • im Augenblick des Todes
  • Gevatter Tod
  • sich zu Tode langweilen

Dagegen handelt es sich bei „tot“ um ein Adjektiv (Eigenschaftswort). Es bezeichnet einen Zustand und hängt mit dem Verb „töten“ zusammen. Anwendungsbeispiele:

  • eine tote Katze
  • drei Tote beim Unfall (= drei tote Menschen).
  • wie tot erscheinen
  • tot geboren werden

Ableitungen von „tot“ oder „Tod“:

Neben dieser relativ einfachen Unterscheidung gibt es noch eine Vielzahl von Ableitungen, die nicht immer ganz simpel sind.

Oft (aber leider nicht immer) hilft es, sich zu überlegen, von welchem der beiden Wörter eine Zusammensetzung abgeleitet ist. Geht es um den Moment des Sterbens oder um eine Personifizierung des Todes? Dann werden die Wörter meistens mit D geschrieben. Oder geht es um die Beschreibung eines Zustandes? Dann wird das Wort meist mit T geschrieben.

Ein paar Beispiele für dich:

  • Wörter wie „mausetot“ oder auch „untot“ sind Adjektive, die genau wie „tot“ einen Zustand beschreiben.
  • „Totenstille“ leitet sich von den Toten ab (= still wie die Toten). Gleiches gilt zum Beispiel für Totengedenken (= Gedenken an die Toten) oder Totenglocke (= Glocke, die für die Toten geläutet wird).
  • Gleiches gilt für Zusammensetzungen wie „totschlagen“ (= schlagen, bis jemand tot ist).
  • „Todesangst“ (= Angst vor dem Tod) oder „Todesverachtung“ (= Verachtung dem Tod gegenüber) beziehen sich dagegen auf den Tod als Ereignis und werden deshalb mit D geschrieben.
  • Manchmal wird die Vorsilbe „tod-“ als Verstärkung genutzt. Beispiele sind „todlangweilig“, „todmüde“ oder „todsicher“.

Im Zweifel einfach nachschlagen

Die grundlegende Unterscheidung zwischen „tot“ und „Tod“ ist dir klar, aber bei den Ableitungen und Einzelfällen bist du dir oft nicht sicher? Das geht mir bei manchen Wörtern auch immer wieder so. Kein Grund, sich zu ärgern. Wenn du in diesem Moment auf die Idee kommst, nachzuschlagen, ist schon sehr viel gewonnen. Mir hilft im Zweifel immer noch der gute, alte Duden, allerdings schon seit vielen Jahren digital. Es ist auch für Profis keine Schande, die Schreibweise von Wörtern nicht zu wissen.

Kann man den Unterschied zwischen „tot“ und „Tod“ nicht hören?

Leider nicht. Im Deutschen gibt es das Phänomen der Auslautverhärtung. Das bedeutet, dass ein „weicher“ Buchstabe am Ende einer Silbe oder eines Wortes trotzdem hart ausgesprochen wird.

Hören kann man den Unterschied nur dann, wenn das D oder T in die Mitte einer Silbe rutscht, zum Beispiel bei „dem Tode nah“ oder „eine tote Person“.

Du kannst noch mehr Tipps gebrauchen? Dann schau gerne in die früheren Rechtschreib-Quickies rein. Bisher habe ich über die drei Auslassungspünktchen und über die Frage geschrieben, ob „du“ klein oder groß geschrieben wird.

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