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Gamification beim Schreiben nutzen

Grafik zum Thema "Gamification beim Schreiben nutzen"

Gamification beim Schreiben ist für mich ein sehr effektiver Weg, um mich täglich zu motivieren und am Ball zu bleiben.

Ich schreibe wahnsinnig gerne. Selbst wenn es nicht mein Beruf wäre, würde ich aufs Schreiben nie verzichten wollen. Ich schreibe, um zu denken und meine Gedanken zu sortieren. Ich schreibe, um Themen sichtbar zu machen und meine Stimme zu erheben. Ich schreibe, um Geschichten und Abenteuer in die Welt zu bringen. Und ich schreibe, um andere zu empowern.

Aber obwohl ich so gerne schreibe, brauche ich manchmal (okay, oft) zusätzliche Motivation und die passende Umgebung, damit es fließt. Ein besonders effektiver Ansatz, der bei mir fast immer gut funktioniert, Gamification. Deswegen habe ich eine ganze Reihe von Strategien in dieser Richtung entwickelt, die mir durch Gamification das Schreiben erleichtern. Welche das sind, darum geht es in diesem Text, der übrigens gleichzeitig ein Beitrag zu Anna Koschinskis Blogparade rund ums Schreiben ist.

Was ist Gamification überhaupt?

Bei der Gamification setzt man Spielmechaniken in anderen Themenfeldern ein, um Motivation und Begeisterung zu erhöhen und zu erhalten. Häufig, aber nicht immer, sind das Elemente aus Computer- oder Videospielen. Gamification ist gerade im digitalen Bereich viel weiter verbreitet, als die meisten Menschen wissen. Wenn du beim Online-Shoppen ein Glücksrad drehen sollst, um einen Rabatt zu generieren, ist das Gamification. Wenn dein Schrittzähler dich zum Erreichen deines täglichen Schrittziels mit einem kleinen Feuerwerk belohnt, ist dass Gamification. Wenn irgendwo ein Fortschrittsbalken läuft, den du mit einer beliebigen Aktion füllen kannst, ist das Gamification.

Bei diesen Beispielen werden vor allem einzelne Elemente genutzt, es gibt aber auch größere Gamification-Konzepte und -Apps. Diese setzen ein eigentlich spielfremdes Thema in einen Spielkontext und verbinden es mit Geschichten, Abenteuern, Quests und Belohnungen. Ein recht bekanntes Beispiel ist „Zombies, run“, bei dem du dein Lauftraining in einer fiktiven postapokalyptischen Welt absolvierst. Und solche Methoden gibt es rund um das Schreiben auch:

Gamification beim Schreiben mit 4thewords

Mein liebstes Gamification-Tool rund um das Schreiben ist 4thewords. Auch dieser Text (und so gut wie alle anderen hier im Blog) ist mit 4thewords entstanden. Die Grundfunktion dabei: Man wählt Gegner aus, die man durch das Schreiben einer bestimmten Wortzahl innerhalb einer bestimmten Zeit besiegen kann. Dabei folgt man einer Geschichte, in der man ein Land vor einer schlimmen Bedrohung befreit, und arbeitet sich nach und nach auf der Weltkarte weiter. Events, Quests und jede Menge Belohnungen halten die Motivation immer wieder aufrecht. 4thewords ist ein komplettes browserbasiertes Videospiel, bei dem man durch das Schreiben Fortschritte erzielt. Ich liebe es!

Gamification beim Schreiben mit Forest

Um mich aufs Schreiben konzentrieren zu können, ist es sehr hilfreich, Ablenkungen zu reduzieren. Dabei hilft mir die App „Forest“ sehr. Sie funktioniert so: Ich wähle einen Zeitraum zwischen 10 und 120 Minuten aus und entscheide mich außerdem für eine Pflanzenart, die in dieser Zeit wachsen soll. Auf dem Smartphone-Display entwickelt sich dann das Pflänzchen – jedenfalls dann, wenn ich keine Apps öffne, die ich nicht vorher ausdrücklich erlaubt habe. Tue ich das doch, stirbt mein Bäumchen. Und das will ich natürlich um jeden Preis verhindern. Forest hilft mir sehr effektiv dabei, für eine bestimmte Zeit das Smartphone wegzulegen und mich aufs Schreiben oder auf andere Aufgaben zu konzentrieren.

Gamification bei den täglichen To-dos mit Habitica

Eine Sache, die beim Schreiben genauso hilft wie bei fast allem anderen, ist das Aufbauen von Routinen. Das fällt mir durch mein ADHS noch deutlich schwerer als vielen anderen Menschen. Eine große Hilfe ist die Gamification-App Habitica. Ich nutze sie vor allem im Browser, aber als Smartphone-App funktioniert sie auch gut. Bei Habitica bekommt man Punkte und Goodies für einen Pixelart-Charakter, indem man To-dos erfüllt. Dabei gibt es drei Kategorien von Aufgaben:

  1. einfache To-dos, die man eintragen und anschließend abhaken kann
  2. Tagesaufgaben, die regelmäßig (täglich, wöchentlich oder an bestimmten Tagen in der Woche) zu erfüllen sind. Sie geben Pluspunkte beim Erfüllen und Minuspunkte, wenn man sie ausfallen lässt.
  3. Gewohnheiten, die man jederzeit abhaken kann. Wenn es positive Gewohnheiten sind, gibt es Pluspunkte, bei negativen Gewohnheiten gibt es Minuspunkte.

Diese Dreiteilung funktioniert für mich sehr gut, um Routinen aufzubauen, wichtige Themen nicht aus den Augen zu verlieren und Aufgaben besser zu erledigen. Nach und nach bekommt man bei Habitica immer mehr Ausrüstung, Haustiere und Gegenstände für den Charakter. Außerdem kann man sich für noch mehr Selbstverpflichtung auch einer Gruppe anschließen, um gemeinsam durch das Erfüllen der eigenen Aufgaben Quests zu lösen und besondere Belohnungen zu bekommen. Ein echter Gamechanger für mich, der mich immer wieder rettet 🙂 Neben vielen anderen Aufgaben landen hier auch Routine-Schreibsachen und anstehende Schreibthemen, die ich mir vorgenommen habe.

Kennst du weitere Gamification-Tipps, die dich beim Schreiben unterstützen? Wenn ja, freue ich mich über einen Tipp in den Kommentaren 🙂

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Hallo Birgit, Danke für diesen tollen Beitrag. Ich habe auch bei Annas Blog-Parade mitgemacht und bin so darauf gestoßen. Ich freue mich total über deine Tipps, weil mich diese spielerische Herangehensweise auch sehr motiviert. Gamification – jetzt kenne ich auch den Fachbegriff :-). Meinen Wald in der Forst-App pflege ich mit Begeisterung. Von 4thewords hat mir eine Arbeitskollegin vor einiger Zeit erzählt, leider habe ich es nicht gleich ausprobiert und deshalb wieder vergessen. Aber jetzt habe ich einen zweite Chance bekommen und diesmal bleibe ich dran. Ich finde übrigens auch den „Dangerous Mode“ auf Squibler (https://www.squibler.io/plot-generator) spannend. Dort kann man sich auch einen Schreibimpuls (auf Englisch) vorschlagen lassen und muss dann für eine definierten Zeitraum schreiben. Hörst du vorher auf, wird der ganze vorherige Text gelöscht. Manchmal hilft mir dieser Druck beim Schreiben. LG Veronika

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    • Hallo Veronika,
      vielen Dank für deinen Kommentar! Es freut mich sehr, dass dir der Text gefallen hat 🙂 Squibler schaue ich mir auf jeden Fall an, das könnte auch was für mich sein für zwischendurch 😀
      Viele Grüße
      Birgit

      Antworten

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