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Meine 3 liebsten Kinderbücher zu Tod und Trauer

Meine 3 liebsten Kinderbücher zu Tod und Trauer

Das sind meine drei liebsten Kinderbücher zu Tod und Trauer.

Vielen Menschen fällt es sehr schwer, über den Tod zu sprechen, erst recht mit Kindern. Dabei ist es gerade bei ihnen besonders wichtig. Kinder sind noch unbefangen und wollen ganz viel wissen. Sie merken aber, wenn wir Erwachsenen das Thema vermeiden. Weil sie uns nicht unnötig belasten wollen, fragen sie dann womöglich nicht weiter nach. Um mit Kindern ins Gespräch über schwierige Themen zu kommen, sind Kinderbücher perfekt. Das sind meine drei liebsten Kinderbücher zu Tod und Trauer:

Mechthild Schroeter-Rupieper: Geht Sterben wieder vorbei?

Kinderbücher zu Tod und Trauer: Schroeter-Rupieper

„Geht Sterben wieder vorbei“ ist sowohl Geschichten- als auch Sachbuch.

Dieses Buch ist gleichzeitig ein Geschichtenbuch und ein Sachbuch. Die Geschichte handelt von Marlene und Paul, die den besten Opa der Welt haben, bis dieser plötzlich stirbt. Wir begleiten die beiden durch verschiedene Phasen des Trauerns und erleben die Bestattungsfeier ihres Opas mit, bis dann nach einigen Wochen die Trauer schon ein bisschen kleiner geworden ist.

Auf jeder Doppelseite gibt es zusätzlich zur Geschichte einen Sachbuchteil, in dem Kinderfragen zum Thema Tod und Trauer beantwortet werden. Diese sind ganz unterschiedlich, zum Beispiel:

  • „Woher weiß man, dass ein Mensch wirklich tot ist?“
  • „Tut das dem toten Menschen weh, wenn er verbrannt wird?“
  • „Warum tragen bei einer Beerdigung viele Leute schwarze Kleidung?“
  • „Wird der Sarg von Würmern angeknabbert?“
  • „Kann man traurig sein und gleichzeitig lachen?“
  • „Kann der Tote ein Gespenst oder ein Zombie werden?“

Das Buch ist so aufgebaut, dass man es je nach Alter und Bedarf unterschiedlich lesen kann: Für kleinere Kinder reicht die Geschichte völlig aus. Wenn mehr Fragen zum Thema Tod und Trauer auftreten, kann man einzelne oder irgendwann auch alle Fragen des Sachbuchteils dazunehmen.

In die Geschichte eingeflochten sind viele Mut machende Elemente, die Kinder unterstützen, ohne das Thema Tod zu verharmlosen. Zum Beispiel dürfen Marlene und Paul auf der Trauerfeier bunte Taschentücher an andere verteilen, die traurig sind. So finden auch Eltern wertvolle Anregungen für den Umgang mit dem Tod.

Diese und weitere wunderschöne Ideen stammen aus der täglichen Arbeit der Autorin: Mechthild Schroeter-Rupieper ist die Gründerin der Familientrauerarbeit im deutschsprachigen Raum. Mit ihrem LAVIA Trauermodell unterstützt sie Kinder, Jugendliche und ganze Familien bei der Bewältigung von Todesfällen und Trauer. Auf Facebook teilt sie viele wunderschöne, traurige und empowernde Details aus ihrem Alltag.

„Geht Sterben wieder vorbei“ ist sicher schon für Kinder im Kindergartenalter geeignet und eines der schönsten Kinderbücher zu Tod und Trauer, die ich kenne.

Anja von Kampen: Knietzsche und der Tod – Alles über die normalste Sache der Welt

Kinderbücher zu Tod und Trauer: Knietzsche

Knietzsche, der kleinste Philosoph der Welt, beschäftigt sich ausführlich mit dem Thema Tod.Knietzsche, der „kleinste Philosoph der Welt“, hat eine ganz eigene Sicht, die Welt zu betrachten. Mit seiner Sprache und seinen einleuchtenden Erklärungen holt er sowohl Kinder als auch Erwachsene ab. „Knietzsche und der Tod“ ist ein Sachbuch, das für Kinder ab dem Grundschulalter geeignet ist. Es erklärt ganz ohne Berührungsängste die unterschiedlichsten Themen rund um Sterben, Tod und Trauer, zum Beispiel diese:

  • „Wo man gut aufgehoben ist, wenn der Tod naht“
  • „Biologie des Todes“ (Wie läuft das Sterben ab und was bedeutet Verwesung?)
  • „Todes-Jobs“ (Bestatter, Kremationstechniker, Kapitäne bei Seebestattungen, Friedhofspersonal, Redenschreiber, Trauerbegleiter etc.)
  • „Trauer und andere Gefühle“ (Wie tröstet man andere, die trauern? Wie kann Trauer aussehen? Und was macht man, wenn das Trauertier nicht mehr verschwinden will?)
  • „To-Do-Liste des Todes“
  • „Die einmaligste Feier des Lebens“

Von Geschichtlichem und Kulturellem über den emotionalen Umgang mit Trauer bis hin zu ganz praktischen Erwägungen ist hier das ganze Thema wirklich breit abgedeckt. Selbst vor den Themen Sterbehilfe oder Suizid hat sich Anja von Kampen nicht gescheut. Ein wirklich wunderbares Buch für (etwas ältere) Kinder, Jugendliche und Erwachsene.

Knietzsche gibt es übrigens auch in Form von Videos. Und auch kleine Bücher im Pixibuch-Format gibt es zu den Themen Tod und Trauer, Glück, Mobbing und weiteren wichtigen philosophischen Fragen.

Hier habe ich übrigens schon einmal über Knietzsche geschrieben.

Ralph Caspers: „Wenn Papa jetzt tot ist, muss er dann sterben? – Wie wir Kindern in Trauer helfen können“

Kinderbücher zu Tod und Trauer: Ralph Caspers

Das Buch von Ralph Caspers ist im engeren Sinne kein Kinderbuch, hilft aber, trauernde Kinder und Jugendliche zu unterstützen.

Bei diesem Buch handelt es sich nicht im engeren Sinne um ein Kinderbuch. Es richtet sich vor allem an Erwachsene, die mit Kindern über Tod und Trauer sprechen und sie in einer schwierigen Lebensphase unterstützen wollen. Man kann es aber durchaus auch stückweise mit älteren Kindern lesen, wenn diese Fragen haben.

Das Buch hat mehrere Abschnitte, die es in vielen verschiedenen Situationen auf unterschiedliche Art nützlich machen:

„Teil 1: Notfallpläne“ beinhaltet ganz kurze Fragen und Antworten, die man im Notfall schnell nachschlagen kann, wenn man sich in einem schwierigen Gespräch mit einem Kind oder einer anderen Notsituation rund um Tod und Trauer befindet. Hier werden unter anderem diese Fragen kurz, knapp und leicht verständlich beantwortet:

  • „Wie viele Infos gebe ich einem Kind zur Todesursache?“
  • „Wann muss ich Arzt und Bestatter rufen?“
  • „Was passiert mit dem Körper, wenn man gestorben ist? Kann er noch fühlen oder hören?“
  • „Was und wie viel kann man Kindern sagen? Wie viel Wahrheit vertragen Kinder?“
  • „Darf ich lachen, auch wenn ich eigentlich trauern sollte?“
  • „Bin ich schuld am Tod?“

In „Teil 2:  Informationen für konkrete Beziehungssituationen“ geht es ganz detailliert darum, wie man mit Kindern und Jugendlichen in unterschiedlichem Alter und bei unterschiedlichen Todesfällen umgehen kann.

Schließlich macht es einen großen Unterschied, wer verstorben ist:

  • ein Elternteil verstorben
  • beide Elternteile verstorben
  • Großvater, Großmutter, Tante oder Onkel verstorben
  • Geschwisterkind verstorben
  • Nachbar oder Freund der Familie verstorben
  • Haustier verstorben
  • Freund, Mitschüler oder Cousine bzw. Cousin verstorben

Für all diese Fälle gibt es Tipps im Umgang mit Kindern im Babyalter, im Kindergartenalter, im Grundschulalter und im Teenageralter bis hin zu jungen Erwachsenen.

Eine so detaillierte Aufteilung in verschiedene Situationen und Altersstufen habe ich bisher in keinem anderen Buch gesehen und ich finde sie großartig! Durch diese Unterscheidung kann man sehr schnell genau die Tipps herausfinden, die man für die aktuelle Situation braucht. Das Buch ist also nicht unbedingt zum Durchlesen von vorne bis hinten gedacht. Stattdessen findest du in kürzester Zeit genau die Antworten, die du gerade brauchst.

„Teil 3: Häufige Fragen und weitere Informationen“ gibt Erwachsenen Hintergrundinformationen rund um Sterben, Tod und Trauer. Zusätzlich gibt es Antwortvorschläge auf schwierige Fragen, wieder unterschieden für Kindergartenkinder, Grundschulkinder, Teenager, Jugendliche und junge Erwachsene.

Der Autor Ralph Caspers ist übrigens aus einem ganz anderen Bereich bekannt: Er ist seit Moderator bei der „Sendung mit der Maus“ , bei „Quarks“, „Wissen macht Ah!“ und vielen anderen Sendungen für Kinder und Erwachsene. Seinen Zivildienst hat Ralph Caspers in der Pathologie abgeleistet.

Sein Buch ist meine dringende Empfehlung für alle Familien, idealerweise schon bevor ein Todesfall auftritt.

Hast du auch noch Tipps? Welches sind deine liebsten Kinderbücher zu Tod und Trauer? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

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