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6 Gründe, Geocaching zu lieben

6 Gründe, Geocaching zu lieben

kleiner, getarnter Geocache am Fuß eines Baumstumpfes

Am Wochenende zog ich mal wieder durch den Wald, auf der Suche nach kleinen versteckten Döschen mit Papierstreifen darin, auf denen ich meinen Namen hinterlassen konnte. Ich war beim Geocaching. Dieses wunderbare (und von außen womöglich ein wenig seltsame wirkende) Hobby wird häufig als „GPS-Schatzsuche“ oder „Schnitzeljagd für Erwachsene“ bezeichnet. Ich spreche eher von einem „Geländespiel“.

Einfach gesagt funktioniert es so: Geocacher:innen verstecken Dosen unterschiedlicher Größen irgendwo und geben die Koordinaten öffentlich zugänglich an. Mit diesen können andere dann auf die Suche gehen und den Cache finden. Darin steckt ein sogenanntes Logbuch, also ein Heftchen oder Papierstreifen, auf dem die Findenden Namen und Datum hinterlassen können. Der Cache wird anschließend wieder zurückgelegt für die nächsten Finder:innen. Später loggt man den Fund dann noch in der App und teilt dem „Owner“ und anderen Geocachern auf diese Weise mit, dass man den Cache gefunden hat und ob damit alles in Ordnung ist.

Manchmal liegen in den Dosen auch Tauschgegenstände, von denen man sich etwas mitnehmen kann, wenn man etwas anderes hineinlegt. Aber dieser Aspekt des Geocachens wird von Außenstehenden überbewertet. Die meisten Dosen enthalten gar keine Tauschgegenstände, weil sie zum Beispiel zu klein sind. Und wenn doch, dann ist nur selten etwas Schönes dabei. Der entscheidende „Schatz“ ist das Logbuch, in das man sich eintragen kann.

So weit, so gut. Aber wieso macht das so viel Spaß? Das sind meine wichtigsten Gründe, Geocaching zu lieben:

1. Geocaching belohnt mich fürs Rausgehen

Ich gehe wirklich gerne spazieren und liebe es, zum Beispiel im Wald unterwegs zu sein. Eigentlich. Trotzdem argumentiert auch bei mir der innere Schweinehund oft mit der Bequemlichkeit des Sofas und damit, dass es ja auch irgendwie langweilig sei, ohne Ziel herumzulaufen. Und hier kommt das Geocachen ins Spiel. Wenn der Schweinehund „im Wald spazieren gehen“ so mittelmäßig interessant findet, ist er mit der Aussicht auf gefundene Schätzchen meist viel leichter zu begeistern. So bekomme ich Bewegung, frische Luft und eine ordentliche Portion Natur, während ich gleichzeitig einem spannenden Spiel nachgehe. Eine hervorragende Kombination, wie ich finde! Und es gibt so Tage, da tun diese kleinen, harmlosen Erfolgserlebnisse beim Finden auch einfach gut.

2. Geocaching bringt mich an Orte, die ich sonst nie gesehen hätte

Sehr viele Geocaches liegen an besonderen Orten. An Geländemarken wie Quellen, besonderen Felsen oder uralten Bäumen zum Beispiel. Oder an Plätzen mit einer schönen Aussicht. Oder an geschichtsträchtigen Orten, im Kleinen wie im Großen. Im sogenannten Listing, also der Beschreibung zum jeweiligen Geocache, erfährt man sehr häufig Hintergründe zum jeweiligen Platz. Auf diese Weise kommt man sowohl in der Heimat als auch an Reisezielen zu Orten, die man sonst niemals gefunden oder aufgesucht hätte. Ich staune immer wieder, welche wunderschönen, interessanten und skurrilen Orte und Geschichten es in meiner direkten Nähe gibt, von denen ich nie geahnt hätte, wenn dort nicht ein Geocache gelegen hätte.

3. Beim Geocachen sammle ich Reiseerinnerungen

In Köln habe ich meinen bisher ältesten Cache gesammelt, der schon seit 2002 dort liegt. An der Ostsee gab es diese lustige Dose am Po eines Kunstwerks. In Innsbruck musste ich einmal bestimmte Graffitis suchen, um meinen Cache loggen zu können.

Viele Städte, die ich besucht habe, sind mit Geocaches verknüpft. Sie sind für mich so etwas wie Souvenirs, die Erinnerungen schaffen und die Erlebnisse intensivieren. Ich versuche, überall dort, wo ich bin, wenigstens einen Cache zu finden. Hin und wieder schaue ich die Landkarte oder die Cache-Liste in der Geocaching-App durch und freue mich an der einen oder anderen Erinnerung.

Geocache in einer ehemaligen Streugutkiste

4. Ich liebe kreative und schöne Geocaches

Klar, es gibt jede Menge durchschnittlicher Dosen, die nicht gerade vor Kreativität strotzen. Das ist auch völlig in Ordnung. Aber dann findet man plötzlich wieder ein Schätzchen, das einfach unglaublich ist. Ich habe Caches in Fake-Alarmanlagen gefunden, in ehemaligen Streugutkästen und in früheren Stromverteilern. Ich habe wunderschön dekorierte Kisten gefunden und andere, die unfassbar gut getarnt waren. Einmal habe ich mitten im Wald ein verstecktes Fernrohr gefunden, mit dem man dann nach den dort angegebenen Hinweisen die notwendigen Informationen zum Öffnen einer Dose entdecken konnte. Ein anderes Mal gingen beim Öffnen einer großen Dose Licht und Bewegungselemente an. Ich habe Geocaches gefunden, bei denen man Flaschenzüge, Magnettricks oder Hydraulik anwenden musste, um endgültig an die Dose zu kommen. Es gab winzige Geocaches in Schneckenhäusern und Schrauben und riesige in Form von Mülltonnen und Metallschränken. Und ich habe Cache-Runden gemacht, die mit einer zauberhaften Geschichte zwischen den einzelnen Dosen verbunden waren. Solche Dosen sind einfach der Hammer und ich bin immer wieder begeistert, solche Schätzchen zu finden.

5. Ich kann dank Geocaching endlich Karten lesen

Erdkunde war in der Schule mein Hassfach. Mir fehlte jedes Verständnis für alles, was mit Landkarten zu tun hatte. Ich konnte mir nicht merken, wo irgendwelche Flüsse und Gebirge und Städte lagen, und es interessierte mich auch nicht sonderlich. Auch später kam ich nur schwer mit allem zurecht, das mit Kartenlesen und Orientierung einherging. Es kostete mich viel Mühe, Routen herauszusuchen, und kaum etwas setzte mich so unter Stress wie eine Umleitung oder Straßensperrung. Mir war nämlich klar, dass ich von alleine nur mit viel Glück wieder auf die Strecke zurückfinden würde. Ich habe die Erfindung der Navis wirklich sehr gefeiert und bin davon ausgegangen, dass ich nun nie wieder ernsthaft würde Karten lesen müssen.

Und dann kam das Geocaching. Dabei orientiert man sich natürlich auch auf einer Karte, schon bei der Planung und später auch draußen beim Suchen. Und ganz nebenbei, ohne Mühe und mit viel Spaß, habe ich plötzlich das Kartenlesen gelernt. Ich weiß inzwischen, in welcher Himmelsrichtung die nächsten größeren Städte liegen, kenne jede Menge Dörfer und Dörfchen in der Umgebung und kann erstaunlich viele Städte, Gebirge und Bundesländer wenigstens grob auf der Deutschlandkarte verorten. Das klingt für manchen für euch vielleicht albern. Für mich hat sich damit aber ein Grundwissen erschlossen, das mir vorher trotz Mühe überhaupt nicht zugänglich war. So sollte Lernen immer funktionieren!

6. Geocaching bringt Abenteuer ins Leben

Ich glaube, alle Menschen haben Freude daran, Dinge zu wissen, von denen andere nichts ahnen und die irgendwie abenteuerlich sind, oder? Mir geht es jedenfalls so. So wie früher als Kind, als man die tollsten Stellen im Wald kannte und sich mit den besten Freund:innen Geheimverstecke suchte. Im Lauf des Erwachsenwerdens geht einem dieser abenteuerliche Blick auf die Welt leicht verloren.

Mit dem Geocaching habe ich ein bisschen davon wiedergefunden. Denn ein Teil des Spiels ist es, sich so unauffällig wie möglich zu verhalten. „Muggels“ (also alle Menschen, die nicht selbst cachen) sollen nichts davon mitbekommen. Der Hauptgrund dafür ist, dass sonst die Dosen ständig verschwinden oder kaputtgemacht werden, wenn zu viele Leute davon wissen, die nichts mit dem Hobby anfangen können. Ich bin aber sicher, dass es einen zweiten Grund gibt: Es macht Spaß, über eine Art „Geheimwissen“ zu verfügen.

Die Welt ist voll von Geocaches. Sie sind in Wäldern und an Feldwegen versteckt, an Denkmälern und Straßenschildern, unter Brücken, in Wohngebieten und an Touristenattraktionen. Überall gibt es diese kleinen Schätze. Wer aber nicht weiß, wo man suchen muss, geht daran vorbei und bekommt nie etwas davon mit. Eine von denjenigen zu sein, die von den vielen harmlosen Geheimnissen wissen, macht großen Spaß.

Wie beginnt man mit dem Geocaching?

Einen Text zum Start in das Hobby Geocaching findest du hier. Wer direkt loslegen möchte, kann sich einfach auf geocaching.com einen kostenlosen Account anlegen und schauen, welche Geocaches es so in der eigenen Umgebung gibt. Dann einfach die passende App aufs Handy laden und los geht’s auf die erste Schatzsuche!

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