Ich lese gerne, aber ich bin ehrlich gesagt ein bisschen wählerisch bei meiner Lektüre. Ich habe längst aufgehört, meine Zeit mit Büchern zu verschwenden, die mich nicht wirklich begeistern oder interessieren. Wenn ich ein Buch nicht mag, lese ich es nicht weiter. Fertig. Schließlich gibt es sowieso viel zu viele Bücher für viel zu wenig Zeit, oder nicht? Die Bücher, die ich tatsächlich zu Ende lese, mag ich also wirklich gerne. Im September habe ich vier Bücher geschafft. Nicht so schlecht neben allem anderen. Diese vier Bücher möchte ich euch vorstellen. Vielleicht ist ja auch für euch etwas Interessantes dabei.
Diese vier Bücher habe ich im September gelesen.
Ransom Riggs: Die Legenden der besonderen Kinder
Die Buchreihe um die besonderen Kinder ist sehr skurril. Basis der Bücher sind alte Fotos, die der Autor zum Beispiel auf Flohmärkten zusammenträgt und die seltsame Begebenheiten zeigen. Aus diesen leitet er seine Charaktere ab, die besonderen Kinder. Diese haben die ungewöhnlichsten Eigenschaften. Sie beherbergen Bienenschwärme in ihrem Inneren, haben übermenschliche Kräfte, schweben, sind unsichtbar oder haben nachwachsende Gliedmaßen. Diese besonderen Kinder leben gemeinsam in geschützten Räumen außerhalb unserer gewohnten Zeit.
Inzwischen gibt es sechs Bücher rund um die besonderen Kinder, plus „Die Legenden der besonderen Kinder“ als Bonus. Es handelt sich um ein Märchenbuch voller seltsamer, teils blutrünstiger oder verstörender, aber auch zauberhafter Geschichten. Ich mochte neben den Geschichten auch die Aufmachung des Buches sehr. Der Umschlag ist goldgeprägt und jede Geschichte hat eine wirklich schöne Illustration bekommen.
Zum Einstieg in die Reihe eignet sich das Buch sicher nicht. Aber wer den Schreibstil von Ransom Riggs und seine seltsame Welt mag, sollte sich die Legenden unbedingt auch anschauen.
Thekla Krausseneck: Cronos Cube 2 – der Chaosbringer
Cronos Cube 1 habe ich schon vor Jahren direkt nach dem Erscheinen gelesen, jetzt habe ich mir auch die nachfolgenden Bände besorgt. Ich liebe, liebe, liebe diese Buchreihe! Die Sprache ist wunderbar, die Geschichte spannend und die Charaktere überzeugend und sehr vielfältig.
Die Reihe spielt in einer nahen Zukunft, in der Überwachung eine massive Rolle im Alltag spielt. Wer dieser Überwachung entkommen möchte, kann sich nach Cronos flüchten. Der Cronos Cube ist ein Computerspiel, das direkt auf das Gehirn der Spielenden zugreift und in dem man sich quasi mit Haut und Haaren wiederfindet.
Lachlan und Zack, die beiden Hauptcharaktere, hätten sich allerdings niemals freiwillig nach Cronos begeben, wenn sie nicht durch kriminelle Machenschaften gezwungen gewesen wären. Im zweiten Band „Der Chaosbringer“ geht es wieder tief nach Cronos hinein, aber auch in die wirkliche Welt, in der die Zusammenhänge immer verzwickter und verworrener werden. Wirklich eine unbedingte Leseempfehlung von mir.
Einziger Wermutstropfen: Die Aufmachung der Bände 2 bis 4 ist nach einem Verlagswechsel nicht mehr so schön und detailverliebt wie der erste. Aber es kommt ja letzten Endes auf den Inhalt an.
Tommy Krappweis: Ghostsitter – Vorsicht Poltergeist (Band 2)
Ich gebe es gerne zu: Ich bin großer Fan von Tommy Krappweis. Ich mag seine Marabücher und den dazugehörigen Film, ich verfolge seine unfassbar guten Streams, in denen er sich mit Experten zum Weltgeschehen austauscht, und ich finde die Ghostsitter-Reihe super.
Hauptfigur ist Tom, der eine Geisterbahn mit echten Monstern geerbt hat und sich in dieser neuen Realität jetzt zurechtfinden muss. Zusammen mit einem Geistermädchen, einem Vampir, einem Zombie, einem Werwolf und einer Mumie zieht er nun durch die Gegend und erlebt Abenteuer, die zum Schreien komisch sind.
Im Band 2 bekommen sie es – wie der Name schon sagt – mit einem Poltergeist zu tun, der um ein Haar einen ganzen Jahrmarkt ins Unglück stürzt.
Empfohlen sind die Bücher ab 10, aber das hält mich auch als Erwachsene kein bisschen davon ab, sie super lustig und unterhaltsam zu finden.
Nicole Jäger: Unkaputtbar
Nicole Jäger ist Comedian, Podcasterin und Bestsellerautorin. Ich mochte schon ihre Bücher „Die Fettlöserin“ und „Nicht direkt perfekt“ sehr. Ihr gelingt es, ihre eigene Unperfektheit so zu reflektieren, dass sie andere damit stärkt. Gleichzeitig ist sie wahnsinnig authentisch und schreibt noch dazu sehr plastisch und mitreißend.
Das neue Buch „Unkaputtbar“ dreht sich um die toxischen Beziehungen, die Nicole Jäger in ihrer Vergangenheit des öfteren hatte. Sie erzählt über die Mechanismen solcher Beziehungen und darüber, warum man sich eben nicht „einfach so“ trennen kann, wenn man in einer gewalttätigen Beziehung steckt. Sie reflektiert, welche Aspekte ihrer Lebensgeschichte zu diesem selbstzerstörerischen Verhalten geführt haben und wie sie es geschafft hat, letzten Endes den Absprung zu finden.
Man sollte es bei diesem ernsten Thema kaum glauben, aber das Buch ist (wie auch schon die anderen) wirklich lustig. An vielen Stellen jedenfalls. An anderen ist es traurig, verstörend, aber auch erhellend. Ich mochte es wirklich sehr.
Und im Oktober?
Tja, mal sehen. Ich entscheide immer sehr spontan, was ich als nächstes lese. Mein SUB (Stapel ungelesener Bücher) ist hoch und die Wunschliste lang. Lasst euch überraschen! Ich habe jedenfalls vor, „Gelesen im …“ zu einer wiederkehrenden Kategorie zu machen, und hoffe, ihr habt Spaß daran.
Übrigens, der Vollständigkeit halber: Wie euch vielleicht aufgefallen ist, gibt es keine Affiliate-Links oder ähnliches zu den Büchern. Ihr wisst ja im Zweifel selbst, wo ihr eure Bücher kaufen wollt. Und mir geht es wirklich nur um persönliche Empfehlungen. Ich habe alle Bücher selbst gekauft (beziehungsweise von Freunden und Familie geschenkt bekommen) und auch ansonsten nichts für diesen Text bekommen. Einfach nur Tipps von mir für euch 🙂