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5 Gründe fürs Gendern in meinem Blog

Ich verwende in meinem Blog gendergerechte Sprache. Warum? Hier sind 5 Gründe fürs Gendern.

Wer hier hin und wieder mitliest, weiß auch, dass ich versuche, gendergerechte Sprache zu verwenden. Das ist natürlich keine zufällige, sondern eine sehr bewusste Entscheidung. Das sind meine 5 wichtigsten Gründe für das Gendern: 

1. Ich bemühe mich generell um eine inklusive Sprache.

Ich möchte mit meiner Sprache niemanden unnötig verletzen. Schon gar nicht ungewollt, aus Unachtsamkeit. Außerdem möchte ich, dass meine Sprache möglichst viele Menschen mit einbezieht. Das ist für mich ganz einfach eine Frage des gegenseitigen Respekts. Deshalb achte ich darauf, Ausdrücke zu vermeiden, die vor allem marginalisierte Gruppen herabsetzen oder verletzen. Und deswegen versuche ich, eine sprachliche Form zu finden, die alle Geschlechter mit einbezieht. Das gelingt mir sicher nicht immer, aber ich gebe mir Mühe.

2. Mich stört das generische Maskulinum selbst.

Wenn in Medien, in der Werbung oder in irgendwelchen offiziellen Zusammenhängen noch im Jahr 2023 ausschließlich das generische Maskulinum verwendet wird, dann stößt mir das negativ auf. Ich will nicht „mitgemeint“, sondern angesprochen sein. Das bedeutet nicht, dass ich dann irgendwo ein Fass aufmache. Aber es bedeutet, dass ich versuche, es besser zu machen. Und manchmal bedeutet es, dass ich mich gegen ein Unternehmen oder ein Medium entscheide und mir etwas suche, das besser zu mir passt.

3. Ich halte das Gendern für eine sinnvolle Entwicklung der Sprache.

Auch wenn es aus entsprechenden Kreisen ständig behauptet wird: Gendergerechte Sprache ist nichts, was sich irgendwer „da oben“ ausgedacht hat. Es ist eine Entwicklung, die ein steigendes Bedürfnis in der Gesellschaft berücksichtigt. Oder zumindest versucht, es zu berücksichtigen. Ich halte das für sehr sinnvoll und finde es außerdem spannend, den Prozess zu beobachten, der ja noch längst nicht abgeschlossen ist. Die perfekte Lösung für das Gendern gibt es bisher noch nicht. Aber die kann ja nur entstehen, wenn Leute mitdenken und Möglichkeiten für sich ausprobieren. Und genau das möchte ich tun.

4. Ein guter Teil meiner Zielgruppe schätzt gendergerechte Sprache.

Man schreibt ja im Internet nie in den luftleeren Raum, sondern für eine Zielgruppe. Und viele von denen, die gerne bei mir lesen, legen selbst Wert auf eine inklusive Sprache oder stören sich zumindest nicht daran. Da wäre es ja doof, wenn ich das nicht tun würde.

5. Der Gegenwind zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin

Widerspruch, Gegenwind, manchmal auch Hass bekommt man ja für die seltsamsten Dinge. Richtig machen kann man es nie, das lernt jede Person schnell, die sich auch nur ansatzweise in der Öffentlichkeit bewegt und/oder äußert. Interessant ist es dann, sich die Personengruppen anzuschauen, die sich besonders aufregen. Welche Leute sind es, die Geifer spuckend unter Beiträgen kommentieren und den Autor:innen Pest, Tod und nasse Ärmel beim Händewaschen herbeiwünschen? Und auf welche Art versuchen sie, ihre Sichtweise klar zu machen?

Beim Thema Gendersprache kommt der Gegenwind nur selten in Form von konstruktiver Kritik oder sinnvollem Austausch. Er hat fast immer Abwertung, Beleidigungen und Hass im Gepäck. Und es gibt eine recht große Überschneidung zwischen Gendergegner:innen und Konservativen bis Rechten.

Als Frau, die Gendersprache in ihren Texten benutzt, durfte ich mir schon wirklich ekelhafte Sachen. Dass ich keine Ahnung von Sprache hätte und generell zu dumm für alles sei. Dass ich hysterisch sei (ein sehr beliebter Vorwuft, wenn Frauen eine eigene Meinung haben) und außerdem hässlich, verkrampft, zickig, arrogant und narzisstisch. Dass man niemals wieder meine Texte lesen würde (und aus Protest auch alle anderen im Umfeld), weil drei Gendersternchen im Text jeglichen Inhalt irrelevant machen würden. Und natürlich, dass ich anderen meine Ideologie aufzwingen und die Gesellschaft verblöden würde.

Hier im Blog lösche ich solche Kommentare sofort. Aber wisst ihr, was sie ansonsten mit mir machen? Sie bestätigen mich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Und dass es gar nicht so schlecht ist, auf diese nun wirklich harmlose Weise sofort eine gewisse Klientel zu vergrätzen, mit der ich sowieso nicht auf einen Nenner käme.

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