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Krieg in der Ukraine: Was kann ich tun?

Krieg in der Ukraine: Was kann ich tun?

Krieg in der Ukraine: Ich habe ein paar Tipps und Ideen für dich gesammelt, was du tun kannst.

Der Krieg in der Ukraine hat wohl jeden von uns geschockt. Ich war die letzten Tage wie gelähmt und habe mir wie viele andere die Frage gestellt: Was kann ich tun? Wie kann ich helfen? Wenn du dich das auch fragst, habe ich vielleicht ein paar Ideen für dich, wie du besser mit der Situation umgehen kannst.

Teile keine Fake News über den Krieg in der Ukraine!

Krieg und Desinformation gehören untrennbar zusammen, im 21. Jahrhundert noch mehr als in früheren Zeiten. Putin arbeitet massiv mit Falschmeldungen über den Krieg und da ist er nicht der Einzige. Diese Fake News zersetzen die Kommunikation, verunsichern Menschen und sollen verhindern, dass der Krieg als das erkannt wird, was er ist: ein unprovozierter Eroberungsschlag. Seit Beginn der Pandemie sehen wir überdeutlich, wie viel Schaden Fake News anrichten können. Das ist beim Thema Krieg nicht anders als beim Thema Corona.

Deshalb ist es so wichtig, keine Falschnachrichten zu teilen! Prüfe Informationen lieber doppelt und dreifach, bevor du sie in die Familien-Chatgruppe stellst, bei Facebook teilst oder auf andere Weise in die Welt spülst! Sehr hilfreich dabei sind Faktenchecker, zum Beispiel von der Tagesschau, bei Mimikama, Correctiv oder dem Faktenfuchs des BR.

Weise Freund:innen und Verwandte freundlich darauf hin, wenn sie Falschmeldungen posten! Und wenn es dir doch mal passiert ist, stelle es anschließend richtig. Informationen prägen sich nämlich durch die reine Wiederholung ins Gehirn ein und erscheinen uns dann eher als wahr. Deshalb ist ein kritischer Umgang mit Informationen so wichtig.

Zeige Solidarität!

Die sozialen Medien sind voll mit Friedenstauben, Peacezeichen und blau-gelben Solidaritätsbekundungen, Sportvereine schließen russische Mannschaften aus, Hunderttausende waren bei der Friedensdemo in Köln dabei und in unzähligen Städten weltweit gibt es Mahnwachen und Friedensmärsche. Wird sich Putin davon beeindrucken lassen? Wahrscheinlich nicht. Trotzdem sind solche Solidaritätsbekundungen wichtig:

  • Sie erhöhen den Druck auf die Politiker:innen des Westens, Putin dieses Verhalten auf keinen Fall durchgehen zu lassen.
  • Sie lassen den Rückhalt für Putin in Russland bröckeln und helfen der russischen Bevölkerung, den Krieg als das zu erkennen, was er ist.
  • Sie unterstützen Menschen in der Ukraine zumindest emotional, und dieser Faktor ist viel wichtiger, als viele Menschen denken.
  • Sie machen Menschen weltweit Mut.

Wir brauchen diese Solidaritätsbekundungen, auch wenn sie im Einzelnen nur winzig klein erscheinen. Deshalb: Geht auf Demos und Mahnwachen! Ändert Profilbildchen und Logos, wenn ihr mögt! Oder findet andere Wege, eure Solidarität zu zeigen. Das ist wichtig.

Vorsicht vor falschen Verallgemeinerungen!

Bitte mach dir klar: Dies ist kein Krieg „der Russen“. Es ist ein Krieg, den ein machtbesessener Diktator über die Welt bringt. Auch in Russland selbst sind die Widerstände riesig, und das trotz akuter Lebensgefahr. Pass deshalb auf deine Gedanken und Äußerungen auf, wenn es um Russland und die Russen geht. Falsche Verallgemeinerungen und Rassismus helfen niemandem weiter.

Finde ein gutes Maß für deinen Nachrichtenkonsum!

Es ist ein Geschenk, dass wir jederzeit Zugang zu den neuesten Nachrichten haben, und gleichzeitig ist es ein Fluch. Minütlich eintreffende Meldungen von Krieg, Zerstörung, Flucht, und (nicht zuletzt) der Pandemie belasten die Psyche erheblich. Finde deshalb ein Maß für deinen Nachrichtenkonsum, mit dem du gut zurechkommst. Es ist wichtig, informiert zu bleiben und sich nicht komplett abzuschotten. Genauso wichtig ist es aber, mit dem ständigen Aktualisieren des Newstickers und der Handynachrichten aufzuhören. (Nicht umsonst nennt man dieses Verhalten Doomscrolling.) Sorge für Zeiten, in denen du nicht ständig von neuen Katastrophenmeldungen eingeholt wirst!

Lenke dich mit schönen Dingen ab!

Wenn in der Welt so Schreckliches passiert, dann fühlt es sich komisch an, sich einfach mit Freund:innen zu treffen, ein Bier trinken zu gehen oder Geburtstag zu feiern. Du solltest es trotzdem tun! Die Belastung, die wir gerade spüren (und die uns ja ehrlich gesagt schon seit zwei Jahren im Genick hängt) wird noch lange andauern und wir werden jede Kraft brauchen, die wir kriegen können. Schöne, entspannende, inspirierende Beschäftigungen gehören unbedingt dazu. Achte deshalb auf dich und sorge dafür, dass du trotz aller Schreckensnachrichten Schönes im Alltag erlebst! Das hat nichts mit Ignoranz zu tun, sondern ist ein wichtiger Akt der Selbstfürsorge.

Achte auf die Menschen in deinem Umfeld!

Sehr viele Menschen sind von zwei Jahren Pandemie schon arg gebeutelt. Der Schock über den Krieg in der Ukraine und die Angst vor noch Schlimmerem kommt jetzt noch dazu und kann leicht zu viel werden. Sei deshalb aufmerksam für die Menschen in deinem Umfeld! Wie kommen sie zurecht? Brauchen sie Trost, Zuspruch, Ablenkung? Tipps für die Einordnung der Schreckensnachrichten? Oder vielleicht Hilfe dabei, sich professionelle Unterstützung zu suchen?

Bitte achtet einfach ein bisschen aufeinander, schon das macht die Welt ein Stückchen besser.

Urteile nicht darüber, wie andere mit dem Krieg umgehen!

Jeder Mensch geht anders mit der Situation um. Manche posten vielleicht sehr häufig etwas zum Thema, andere nie. Manche finden Spenden doof, andere meinen, Demos würden nichts helfen, und wieder andere versuchen einfach alles. Was kein bisschen hilft? Das Verhalten anderer Menschen schlechtzureden. Halte dich deshalb mit spöttischen Bemerkungen, Abwertungen, augenrollenden Emojis und ähnlichen unnötigen Urteilen so weit wie möglich zurück.

Leiste konkrete Hilfe durch Spenden und Ehrenamt!

Das reicht dir alles noch nicht und du willst mehr tun? Dann kommen hier noch ein paar konkrete Ideen, mit denen du Ukrainer:innen und andere Betroffene unterstützen kannst:

  • Fast alle großen Hilfsorganisationen leisten oder planen schon jetzt Notfallhilfen für die Menschen in der Ukraine. Du kannst ihnen mit Geld- oder vielleicht auch Sachspenden helfen. Informiere dich aber vorher, was gebraucht wird!
  • In der Flüchtlingshilfe und bei der Organisation von Spenden und anderen Unterstützungen werden in der nächsten Zeit sicher viele helfende Hände gebraucht. Hier kannst du dich registrieren, wenn du ehrenamtlich tätig werden willst. Natürlich lohnt sich auch die Nachfrage bei den Hilfsorganisationen hier vor Ort.
  • Du hast ein Zimmer frei und wärst bereit, flüchtenden Menschen aus der Ukraine Unterkunft für eine gewisse Zeit zu bieten? Dann kannst du dich hier oder hier registrieren.
  • Psycholog:innen, die Russisch oder Ukrainisch sprechen, werden bei der Mental-Health-App Nino Health gesucht. Dort wird es kostenlose Online-Gesprächsrunden mit Psycholog:innen in verschiedenen Sprachen geben.
  • Generell werden Menschen mit russischen und ukrainischen Sprachkenntnissen in der nächsten Zeit sicher vermehrt gebraucht werden. Ein Berliner Übersetzter baut hier einen Pool an ehrenamtlichen Übersetzer:innen auf.

Du hast noch weitere Ideen, möchtest Zustimmung loswerden oder siehst einen Punkt anders als ich? Ich freue mich auf deinen Kommentar!

2 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Ein sehr guter, hilfreicher Artikel, liebe Birgit! Vielen Dank dafür!
    Ich habe ihn gerade in meinem Newsletter verlinkt, in dem es um Impulse für Selbststärkung und innere Balance geht. Hoffentlich stoßen dadurch viele nette Menschen auf Deinen interessanten Blog. 🙂

    Antworten

    • Liebe Sandra, das freut mich sehr 🙂

      Viele Grüße,
      Birgit

      Antworten

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