Würdevolles Altern, Gamification und Stefan Raab: 5 Links im September

Hin und wieder stelle ich euch hier Links vor, die mich in den vergangenen Wochen beschäftigt, amüsiert oder beeindruckt haben. Im September geht es um würdevolles Altern, Gamification, Trumps Hunde- und Katzenzitat, Stefan Raab und die Frage, warum Trends heute etwas ganz anderes sind als früher. Los gehts!

1. Sylvia Turnau schreibt über würdevolles Altern

Ich habe Sylvia im Frühjahr auf dem Livetreffen der Content Society kurz kennengelernt und sie hat mich sofort fasziniert. Sie wirkt kraftvoll, unbeugsam und sympathisch und hat unheimlich spannende Geschichten zu erzählen. Das ist umso beeindruckender, wenn man weiß, dass sie schon von früher Kindheit an durch richtig harte Zeiten gegangen ist.

Einer ihrer letzten Blogartikel hat mich ganz besonders beeindruckt. Er heißt „Vom Trauma zur Freiheit: Lebensfreude im Alter“. Sylvia schreibt darüber, dass sie in ihrer Kindheit und Jugend unter den älteren Menschen (also allen ab 30 :D) keine positiven Vorbilder hatte. Dass alle Erwachsenen um sie herum verhärmt und bitter waren und sich viel zu sehr darum gekümmert haben, was andere über sie denken könnten. Und sie schreibt darüber, wie sie nach und nach genau diese Vorbilder gefunden und den Frieden mit dem Erwachsensein und dem Älterwerden gemacht hat. Sie teilt ihre Strategien zum guten Altern und zeigt wunderschöne Bilder, die sie selbst als viel ältere Frau zeigen.

Ich finde: Sylvia hat nicht nur Vorbilder für gutes Altern gefunden, sondern ist selbst eines.

2. Astrid Engel schreibt über gamifizierte Challenges

Das Thema Gamification fasziniert mich schon seit Jahren, vor allem weil ich inzwischen weiß, wie effektiv dieser Ansatz für mich funktioniert. Bei vielen von Astrids Blogartikeln und Tipps komme ich aus dem Nicken nicht raus. Sie bezeichnet sich als Scannerpersönlichkeit, eine Eigenschaft, die auf mich alleine schon durch mein ADHS zutrifft. Sehr viele von Astrids spielerischen Organisationsansätzen habe ich über die Zeit auch schon für mich selbst gefunden. Bei vielen anderen bin ich sicher, dass sie für mich auch funktionieren würden.

Richtig festgelesen habe ich mich letzte Woche in diesem Artikel: „Warum ich mich als Scanner-Persönlichkeit nicht mehr mit straffen Challenges überfordere“. Sie schreibt dort über ihre Monatschallenges, die sie in ihrem Blog dokumentiert und an ihre eigenen Bedürfnisse anpasst. Ich habe ihre Sportchallenge aus dem Juni und ihre Foto-Challenge aus dem Juli nachgelesen und bin total fasziniert. Zum einen von den spielerischen Ansätzen, die sie verwendet. Und zum anderen davon, wie groß die Erfolge sind, die sie damit erzielt. Ich bin sehr gespannt auf Astrids Challenge für den Oktober, und denke natürlich schon daran herum, welche Challenges für mich infrage kommen könnten.

3. The Kiffness singt über Trumps Hunde- und Katzenzitat

Den südafrikanischen Musiker The Kiffness (David Scott) habe ich dieses Jahr auf dem Elbenwald Festival gesehen und hatte wahnsinnig viel Spaß damit. Eine ganze Menge seiner Clips und Musikstücke kannte ich schon, ohne zu wissen, wer dahintersteckt. Ich hätte es für unmöglich gehalten, damit auf die Bühne zu gehen, aber The Kiffness war tatsächlich eines der Festival-Highlights.

Und jetzt habe ich mich sehr amüsiert, seinen Clip zu Trumps absurdem Zitat über angeblich verspeiste Hunde und Katzen zu sehen. Einfach großartig! Oh, und die Einnahmen werden auch noch für den Tierschutz in Springfield gespendet, reinhören lohnt sich also doppelt.

4. Sascha und Jule Lobo sprechen über Stefan Raab

Einer meiner liebsten Podcasts ist „Feel the news“ von Jule und Sascha Lobo. Ich höre den beiden sehr gerne beim Diskutieren zu und ihre Einordnung aktueller Themen hilft mir immer, mir selbst eine Meinung zu bilden und meinen Horizont zu erweitern.

Letzte Woche haben sie über das Comeback von Stefan Raab gesprochen. Vielleicht nicht das weltbewegendste aller Themen, aber doch sehr interessant. Deutsche Comedy hat ja so ihre Schattenseiten, wie man gerade wieder an Luke Mockridge gesehen hat. Stefan Raab ist schon immer aus der Reihe gefallen, auf unterschiedlichste Arten und Weisen. Ich mochte nicht alles, was er gemacht hat, aber fand vieles sehr faszinierend. Stefan Raab ist sich für nichts zu schade und gibt absolut alles, selbst wenn es um nichts Großes geht. Das mag ich sehr. Aber er hat schon immer Grenzen überschritten, oft auch an Stellen, die ich nicht in Ordnung fand. Es ist kompliziert. Und genau diese Komplexität greifen Sascha und Jule Lobo mal wieder sehr geschickt auf. Wirklich hörenswert!

5. Jens Scholz schreibt über Trends in der Vergangenheit und heute

Jens Scholz gehört zu den Menschen, deren Meinung ich immer schätze und bereichernd finde. Er hat einen wahnsinnig klugen Blick auf die Politik, das Netzgeschehen und viele andere Themen.

Der Text, den ich euch hier zeige, stammt schon aus dem Mai, aber ich habe ihn diese Woche mal wieder gelesen und ihn wieder für absolut gut und wichtig befunden. Er heißt: „Trends heute sind anders als Trends früher“. Jens schreibt über den Begriff Trend und darüber, warum damit heute etwas völlig anderes gemeint ist als früher:

„Früher waren Trends Dinge, die den Mainstream beeinflusst haben, weil ein Verhalten oder eine Mode oder eine Ansicht sich bei den Menschen verbreitet und durchgesetzt hat.“

Heute gibt es zusätzlich eine andere Art von Trends, die nach ganz anderen Regeln funktioniert: „Der „Trend“ heute ist eine (algorithmisch geführte) erhöhte Aufmerksamkeit für Extreme. Er basiert nicht auf Zustimmung sondern auf Ablehnung.“

Es lohnt sich wirklich, diesen (relativ kurzen) Text durchzulesen. Mehrfach am besten. Denn er erklärt nicht nur richtig gut wichtige Zusammenhänge, sondern rückt manche gruseligen Entwicklungen auch wieder in den richtigen Zusammenhang.