
Was ist ADHS? Vermutlich nicht (nur) das, was du denkst …
Spoiler: ADHS ist nicht das, was sich die meisten Menschen darunter vorstellen. Jedenfalls bei Weitem nicht nur. Also, was ist ADHS wirklich?
Ich habe mit 43 Jahren erfahren, dass ich ADHS habe. Und seitdem ergibt vieles in meinem Leben plötzlich Sinn. Manche Eigenschaften, die ich verzweifelt loswerden wollte, kann ich jetzt ganz anders annehmen. Andere konnte ich endlich ablegen, weil ich neue Wege gesucht und gefunden habe, die wirklich funktionieren. Ich kann viel besser mit mir und meinen Stärken und Schwächen umgehen, seit ich sie anders einordnen kann. Und noch mal deutlich besser, seit ich Medikamente gegen die ADHS-Symptome nehme.
Ich habe mich von Anfang an entschlossen, sehr offen mit dem Thema umzugehen. Eine gute Entscheidung! Die meisten Reaktionen sind extrem positiv und wertschätzend.
Aber ich habe auch festgestellt, wie wenig Ahnung die meisten Menschen von ADHS haben und wie dringend nötig mehr Aufklärung zu diesem Thema ist.
Ich hatte ja bis vor wenigen Jahren selbst keine Ahnung. Inzwischen weiß ich: ADHS ist ganz anders und viel komplexer, als ich dachte.
Kaum jemand weiß, was ADHS bedeutet. Dafür kursieren aber jede Menge Vorurteile, Falschannahmen und Stigmatisierungen, die Betroffenen das Leben noch viel, viel schwerer machen. Das muss sich ändern! Genau deswegen nähere ich mich heute der Frage „Was ist ADHS?“.
Störung, Behinderung, Superkraft – Was ist ADHS?
Zwei zentrale Ebenen von ADHS
Offiziell gilt ADHS als neuronale Entwicklungsstörung. Es wird auch nur dann diagnostiziert, wenn die Symptome beeinträchtigend sind. Wenn kein Leidensdruck vorliegt, ist es rein definitionsgemäß auch kein ADHS im Sinne einer Störung. Doch das ist nur eine Ebene. Dahinter liegt noch eine zweite:
ADHS ist eine Neurodivergenz, also eine Abweichung in der Gehirnfunktion. Einfach ausgedrückt: Das Gehirn funktioniert anders als bei neurotypischen Menschen. Und das kann sich auf jeden Lebensbereich auswirken.
Wie sehr Menschen unter ihrem ADHS leiden, hängt nicht nur von ihren Symptomen ab, sondern auch von ihrer Lebenssituation. Es ist (zumindest theoretisch) möglich, ein Leben zu führen, in dem man die ADHS-typischen Stärken leben und nutzen kann. Aber einfach ist das nicht, weil die Gesellschaft in den allermeisten Aspekten eben NICHT gut für ADHSler*innen funktioniert.
Wenn Betroffene keinen Leidensdruck empfinden, dann erfüllen sie rein definitionsgemäß nicht die Diagnosekriterien für ADHS. Das kann sich aber jederzeit ändern, zum Beispiel wenn zusätzliche Belastungen dazukommen, Kinder geboren werden, die Wechseljahre anstehen oder sich in irgendeiner anderen Weise die Rahmenbedingungen ändern.
Die Neurodivergenz, diese grundsätzliche Andersartigkeit im Denken und Fühlen, die bleibt ganz unabhängig von einem Leidensdruck bestehen.
Und: Der Leidensdruck kann selbst in gut passenden Lebenssituationen sehr viel höher sein, als die Betroffenen selbst merken. Wie viel zusätzliche Energie mich mein ADHS jeden Tag kostet und welche Probleme und Belastungen ich durch diese Besonderheit habe, wurde mir erst nach der Diagnose bewusst. Nur weil man „gut funktioniert“ und das Leben soweit im Griff hat, heißt das nicht, dass das ADHS keine Probleme verursacht. Ganz im Gegenteil.
Gute und schlechte Eigenschaften bei ADHS
ADHS geht mit vielen großartigen Eigenschaften einher. Viele ADHSler*innen sind zum Beispiel besonders kreativ, begeisterungsfähig, lustig und empathisch. Sie denken „outside the box“ und finden damit andere Lösungswege als neurotypische Menschen. ADHS geht oft mit einem hohen Gerechtigkeitsempfinden, mit Neugier, Spontaneität, hoher Empathie und Ehrlichkeit einher.
Menschen mit ADHS sind anders, auch und gerade im positivsten Sinne. In gewisser Weise kann ADHS also ein Vorteil sein. Manche nennen es sogar eine Superkraft. Wenn da nicht auch die andere Seite wäre, die meistens mindestens so schwer wiegt …
Wer ADHS hat, kann sich nicht gut konzentrieren und organisieren. ADHSler*innen sind häufig von einer massiven Unruhe getrieben, die sich nur schwer in den Griff bekommen lässt. Sie müssen viele Tricks anwenden, um den ganz normalen täglichen Anforderungen gerecht zu werden, und trotzdem gelingt es oft nicht. Viele ADHSler*innen bleiben massiv unter ihren Möglichkeiten und haben große Probleme mit ihrem Selbstbild. Dazu können Probleme im sozialen, beruflichen und in so gut wie jedem anderen Bereich kommen. ADHSler*innen stehen ständig unter Strom und merken es oft noch nicht mal selbst. Sie haben ein deutlich erhöhtes Risiko für Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen und viele andere psychische Krankheiten. Zu all diesen Symptomen und Problemen kommen wir gleich noch genauer.
In extremen Fällen kann ADHS übrigens sogar als Behinderung gewertet werden. Das gilt vor allem dann, wenn weitere Einschränkungen und Besonderheiten dazukommen (was ziemlich häufig der Fall ist).
Was ist ADHS nun also wirklich?
Zunächst einmal mal ist ADHS eine neurobiologische Abweichung. Das wird auch im Begriff „Neurodivergenz“ deutlich. Diese geht mit Problemen und Symptomen, aber auch mit positiven Eigenschaften und Fähigkeiten einher. Bei sehr vielen Menschen kommt es zu einem Leidensdruck (auch wenn dieser nicht immer dem ADHS zugeordnet wird). Dann ist eine Diagnose und gegebenenfalls eine Behandlung sehr sinnvoll.
Meiner Ansicht nach ist es wichtig, beide Seiten von ADHS zu sehen: die guten und die schlechten. Wer ADHS als Superkraft glorifiziert, ignoriert die damit einhergehenden Belastungen und Gesundheitsgefahren, die wirklich enorm sein können. Wer umgekehrt das ADHS nur als Einschränkung wahrnimmt, verkennt die eigenen Besonderheiten und wird sich viel schwerer damit arrangieren können.
ADHSler*innen ticken anders als neurotypische Menschen und das in sehr, sehr vielen Bereichen. Manche Aspekte davon sind extrem belastend, andere sehr bereichernd und wieder andere schlicht und ergreifend anders.
Weit mehr als Konzentrationsprobleme: Häufige Symptome bei ADHS
Bei der Frage „Was ist ADHS?“ müssen wir uns natürlich die typischen ADHS-Symptome genauer anschauen. Denn die unterscheiden sich deutlich von dem, was die meisten Menschen wissen oder annehmen.
Disclaimer: Natürlich kommen nicht alle Symptome bei jeder Person mit ADHS vor und auch die Schwere der Ausprägung kann unterschiedlich sein. Und: Viele der Probleme treten natürlich auch bei neurotypischen Menschen auf. Der Unterschied liegt in der Häufigkeit und Schwere der Ausprägung. Jeder Mensch ist mal unkonzentriert, unorganisiert oder vergesslich. Aber wir sind es quasi immer und müssen dauernd aktiv gegensteuern, um zurechtzukommen.
Aber zurück zu den Symptomen selbst. Fangen wir mit der Wortbedeutung an: Ausgeschrieben bedeutet ADHS „Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung“.
„Aufmerksamkeits-Defizit“ heißt nicht (wie manchmal fälschlicherweise angenommen wird), dass wir zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hätten. Es bedeutet, dass wir unsere Aufmerksamkeit nicht so gut lenken und halten können.
Doch das ist bei Weitem nicht das einzige Symptom. Schauen wir uns mal ein paar der vielen möglichen Symptome an:

Was ist ADHS? Auf jeden Fall mehr als nur Konzentrationsprobleme!
Konzentrationsprobleme bei ADHS
Konzentrationsprobleme sind so eine Sache, die fast alle Menschen mit ADHS betrifft. Es fällt uns sehr schwer, uns auf etwas zu konzentrieren. Jedenfalls dann, wenn wir uns das Thema nicht selbst ausgesucht haben und/oder die Rahmenbedingungen nicht optimal sind. Dann sind wir extrem leicht ablenkbar, können Erklärungen nicht gut folgen und nur sehr schwer unsere Aufmerksamkeit halten.
Das hat nichts mit „nicht wollen“ zu tun, sondern tatsächlich mit „nicht können“. Je nach Ausprägung ist es super schwer bis unmöglich, über längere Zeit bei einer Sache zu bleiben. Das erschwert natürlich einiges: Gespräche mit anderen, das Mitkommen in der Schule und Ausbildung, Routinetätigkeiten auf der Arbeit etc. Deshalb bleiben viele Menschen mit ADHS weit unter ihren Möglichkeiten.
Umgekehrt haben wir aber auch eine Konzentrations-Superfähigkeit: Manchmal fallen wir in einen Hyperfokus und versinken stundenlang in einem Thema, und das in einer Tiefe und Intensität, die den meisten anderen Menschen überhaupt nicht möglich ist. Im Hyperfokus können wir manchmal die Arbeit einer ganzen Woche an einem halben Tag erledigen. Richtig geil! Das Problem ist nur: Der Hyperfokus lässt sich nicht gezielt hervorrufen und er ist eher die Ausnahme als die Regel. Und es ist leider viel wahrscheinlicher, dass der Hyperfokus bei etwas völlig Unwichtigem kickt als bei dem, was wir gerade dringend erledigen müssten.
Hyperaktivität
Früher hat man zwei Formen unterschieden: „ADHS“ (mit Hyperaktivität) und „ADS“ (ohne Hyperaktivität). Manchmal hört und liest man diese Unterscheidung auch heute noch, aber meist spricht man nur noch von AD(H)S in unterschiedlichen Ausprägungen.
Ein Teil der Betroffenen hat einen enormen Bewegungsdrang, der dem ADHS den Spitznamen „Zappelphillip-Syndrom“ gegeben hat. Diese Hyperaktivität sorgt gerade bei Kindern eher dafür, dass sie in der Schule auffallen. Weil sie stören.
Es gibt aber auch viele ADHSler*innen, die kaum oder keine nach außen sichtbare Hyperaktivität haben. Das heißt aber nicht, dass sie nicht hyperaktiv sind. Hyperaktivität kann sich auch im Kopf äußern, in Form von Gedankenkreisen und massiver innerer Unruhe. Nach außen hin sieht man das höchstens, wenn man sehr genau hinschaut: Viele ADHSler*innen spielen sehr viel an Kleidung oder Gegenständen herum, wippen mit dem Fuß oder ähnliches.
Impulsivität
Spontane Handlungen, die JETZT SOFORT sein müssen, gehören ebenfalls zu ADHS. Bei manchen mehr, bei anderen weniger. Das fängt schon dabei an, dass man in Gesprächen andere unterbricht oder unüberlegt irgendeinen Gedanken rausballert, über den man lieber noch einen Moment nachgedacht hätte.
Impulsivität kann sich aber auch ganz anders äußern: In dem dringenden Bedürfnis, um 23 Uhr das Wohnzimmer zu streichen. In Impulskäufen, im Extremfall bis hin zur Überschuldung. In Heißhungerattacken. In spontanen Typveränderungen. In Wutausbrüchen. In plötzlichen, unüberlegten Entscheidungen, unter Umständen selbst in lebensverändernden Bereichen.
Unsere Impulsivität sorgt einerseits für Begeisterungsfähigkeit, Spontaneität und ein interessantes Leben. Sie kann aber umgekehrt auch große Probleme verursachen. Jedenfalls ist dieses Symptom einer der Gründe, warum wir so oft anecken.
Organisations- und Ordnungsprobleme
ADHSler*innen sind tendenziell chaotisch, versäumen Termine, verlieren übermäßig häufig Dinge und verzetteln sich völlig in ihren Alltagsaufgaben.
Dahinter stecken verschiedene Mechanismen:
- Es fällt uns extrem schwer, Aufgaben zu planen, zu priorisieren und umzusetzen. Alles fühlt sich gleich wichtig an.
- Es ist ausgesprochen schwierig, eine Aufgabe sinnvoll zu beginnen und dann auch zu beenden. Häufig haben wir so viel im Kopf, dass wir vieles gleichzeitig anfangen und es dann trotz aller Mühe nicht abschließen können.
- Dazu kommen unsere Zeitblindheit, die Ablenkbarkeit und die kaum vorhandene Toleranzfähigkeit gegenüber langweiligen oder ungeliebten Aufgaben.
Wichtig zu verstehen: Auch diese Probleme haben nichts damit zu tun, dass wir nicht wollen würden oder dass wir faul wären. Sie lassen sich auch nicht so einfach lösen, indem wir Listen schreiben oder Handy-Erinnerungen nutzen. Unsere neurobiologischen Besonderheiten sorgen dafür, dass uns bei solchen Themen enorm viele Steine im Weg liegen. Um mit den alltäglichen Organisations- und Ordnungsaufgaben zurechtzukommen, müssen wir diese beiseiteräumen oder umschiffen. Das ist nicht unmöglich, aber es ist sehr viel schwieriger und kräftezehrender als bei neurotypischen Menschen.
Reizempfindlichkeit
Viele ADHSler*innen reagieren extrem empfindlich auf die unterschiedlichsten Reize. Je lauter die Umgebung ist, umso schwerer wird es zum Beispiel, einer Unterhaltung zu folgen. Helles Licht, laute Umgebungsgeräusche, kratzige Kleidung, nerviges Klicken, plötzliche Bewegungen, … All das zerrt an unserer Aufmerksamkeit und an unserer Energie. Deshalb können laute, helle, wuselige Umgebungen uns überfordern oder sogar richtig überwältigen.
Unruhe, Nervosität, Schlafprobleme
In unserem Kopf ist ständig Halligalli. So richtig bewusst wurde mir das erst, als ich zum ersten Mal ein ADHS-Medikament bekommen habe. Diese Ruhe im Kopf war so ungewohnt und so erleichternd, dass ich es kaum fassen konnte. So funktioniert bei anderen Menschen ein Gehirn? Im Normalfall läuft der Kopf von ADHSler*innen nämlich ständig auf Hochtouren, ist immer laut, chaotisch, überaktiv. Das sorgt bei vielen Betroffenen dafür, dass sie sich nur sehr schwer entspannen können – mit allen negativen Folgen für die Gesundheit und Lebensqualität.
Schwierigkeiten, Kontakte aufrechtzuerhalten
Freundschaften zu pflegen ist für viele ADHSler*innen eine echte Herausforderung. Wir antworten viel zu spät auf Nachrichten (oder auch gar nicht), denken nicht an den Geburtstag, sagen Verabredungen im letzten Moment ab und schaffen es nicht, uns regelmäßig zu melden. All diese Dinge sehen wie Desinteresse aus und das ist für das Pflegen von Freundschaften natürlich sehr schwierig. Tatsächlich ist es aber weder Desinteresse noch böse Absicht, sondern einfach Unvermögen unsererseits. Ich nehme an, das ist der Grund, warum Freundschaften mit anderen ADHSler*innen so viel einfacher sind als mit neurotypischen Menschen.
Probleme mit der emotionalen Regulierung
Auch im emotionalen Bereich sind wir häufig etwas „mehr“ und chaotischer als andere. Und natürlich impulsiver. Viele ADHSler*innen sind leicht reizbar und werden sehr schnell wütend. Andere reagieren extrem empfindlich auf die kleinste Kritik. (Rejection Sensitivity Dysphoria ist der Fachausdruck dafür.) Umgekehrt sind wir auch sehr begeisterungsfähig, können uns über kleine Dinge freuen und sehr tief lieben. Unsere Gefühle sind oft überwältigend stark und schwer zu regulieren.
Schwierigkeiten mit Routinen
Normalerweise laufen viele Dinge im Alltag automatisiert ab. Das menschliche Gehirn ist so gestrickt, dass es immer wiederkehrende Handlungen halb ins Unbewusste schiebt, sodass wir keine Energie mehr darauf verschwenden müssen. Deshalb können so viele Menschen quasi im Halbschlaf ihre Morgenroutine durchlaufen oder ihren Arbeitsroutinen nachgehen, ohne auch nur einen Gedanken daran verschwenden zu müssen.
Bei ADHS ist diese Automatisierung jedoch gestört. Sie stellt sich viel später ein und kann viel leichter wieder verlorengehen. Ganz oft automatisieren sich Dinge einfach gar nicht. Und das bedeutet: Wir müssen all die vielen Kleinigkeiten jeden Tag bewusst anstoßen, sie organisieren und uns dafür entscheiden. Das beginnt schon bei solchen Selbstverständlichkeiten wie Zähneputzen. Wir müssen all diese Dinge im Hinterkopf haben, weil es sonst leicht passieren kann, dass wir sie vergessen. Diese ständigen Entscheidungen und die unzähligen zusätzlichen To-Dos kosten wahnsinnig viel mentale Energie. Deshalb fallen uns selbst ganz normale Alltagsdinge viel schwerer als anderen Menschen und es bleibt deutlich weniger Energie für die wichtigeren Dinge übrig.
Höheres Risiko für weitere Erkrankungen
Menschen mit ADHS haben ein hohes Risiko, psychisch krank zu werden. Tatsächlich fällt ADHS häufig erst auf, wenn Erwachsene wegen Depressionen, Burn-Out, Angsterkrankungen oder Süchten in Behandlung gehen. Der ständige Stress, die Unruhe, das Gefühl von Unzulänglichkeit, die ständig nötige Zusatzenergie und die häufige Ablehnung von außen tragen dazu bei.
Und das ist noch nicht alles …
Diese Liste an ADHS-Symptomen ist längst nicht vollständig. ADHS kann sich auf nahezu jeden Lebensbereich auswirken, häufig im negativen Sinn. Deshalb ist es so wichtig, dass Betroffene und ihr Umfeld (ach, eigentlich alle!) viel mehr über ADHS wissen.
Lasst uns mehr über ADHS reden!
In den letzten Jahren ist ADHS viel bekannter und präsenter geworden. Ich finde das nicht nur gut, sondern absolut notwendig. ADHS ist keine Modediagnose und kein Ausnahmephänomen, sondern sehr, sehr weit verbreitet. Im Kindes- und Jugendalter ist es sogar die häufigste psychiatrische Erkrankung. Man geht davon aus, dass etwa 5 Prozent der Menschen ADHS haben. Das ist jede 20. Person! Ein sehr großer Teil von ihnen ist nicht diagnostiziert, leidet aber trotzdem, ohne die Gründe dafür zu kennen. Das müssen wir ändern!
Was ist ADHS für dich?
Lasst uns von unseren Erfahrungen berichten und davon, wie ADHS wirklich aussehen kann!
Lasst uns Missverständnissen, Vorurteilen und Stigmatisierungen entschieden entgegentreten und sie nach und nach auflösen!
Lasst uns sichtbar werden, uns austauschen, unsere Stimme erheben!
Lasst uns daran arbeiten, dass unsere Gesellschaft nicht nur für neurotypische Menschen funktioniert, sondern für alle!
Bist du dabei?

Liebe Birgit,
Danke für deinen klaren Artikel zu ADHS. Mir gefällt besonders, wie du Stärken und Herausforderungen nebeneinander sichtbar machst – das nimmt Betroffenen Druck und schafft Verständnis.
Deine Einladung, das Thema gemeinsam sichtbarer zu machen, finde ich sehr wertvoll – ich bin dabei!
Viele Grüße
Anja
Liebe Anja,
das freut mich sehr, vielen Dank!
Falls du in deinem Blog über das Thema schreibst, lass mir unbedingt den Link da! 🙂 Und falls das Thema nicht so recht in deinen Blog passt, kannst du mir auch gerne einen Gastbeitrag mit deinen Erfahrungen schicken, den ich hier veröffentlichen kann.
Viele Grüße
Birgit
Liebe Birgit,
ich finde mich in sooo vielem wieder, was du schreibst und wie du es sehr treffend beschreibst.
Ich habe noch keine Diagnose, aber seit letztem Jahr beschäftige ich mich damit. Begonnen hat es mit zwei Klientinnen – eine Jugendliche und eine Erwachsene. Im Coaching wurde mir immer klarer: „Das bin ja ich! Das kommt mir ja so bekannt vor!“ Hab dann auch einen ADHS Kurs mitgemacht und war eine Zeit lang auch in der Community. Wie bei dir, wird mir so vieles in meinem Leben rückwirkend klar. Ja die Betroffenheit war heftig, aber die Erleichterung so gut.
Gut, dass ich mich heute im CoWorking „geoutet“ hab und so mit dir und deinen Artikeln in Kontakt gekommen bin. Würde mich über einen Austausch mit dir freuen. Deinen Newsletter hab ich gleich abonniert 🙂
Liebe Christine, wie schön, dass du hergefunden hast! Und wie schön, dass du aus meinen Texten etwas mitnehmen kannst! Ich war auch sehr erstaunt, wie viele ADHSlerinnen vorhin im Coworking waren 😀 Wir können uns sehr gerne austauschen, schreib mir einfach eine Mail, wenn du möchtest 🙂 Viele Grüße, Birgit
Danke für deine Antwort, liebe Birgit.
Ich melde mich bei dir 🙂
Lieben Gruß Christine
Sehr gerne, ich freue mich darauf! Liebe Grüße, Birgit