Eigentlich habe ich immer sehr gerne und viel gelesen. Aber leider ist mir das in den letzten Jahren ziemlich verloren gegangen. Der Grund ist ganz klar das Handy, das ich viel zu viel in der Hand habe und das meistens den größeren Reiz ausübt.
Das möchte ich wieder ändern und zwar mit einer persönlichen Monats-Challenge, die ich mir für den Januar 2025 gesetzt habe:
Ich möchte jeden Tag mindestens 10 Seiten lesen. In einem Buch. Idealerweise auf Papier.
Ich werde meine Fortschritte und Erfahrungen in diesem Blogartikel festhalten und ihn immer wieder ergänzen. Schaut also gerne häufiger vorbei und guckt, wie es läuft! (Und schreibt mich gerne mahnend oder motivierend an, falls ich mich drücke :D)
Warum eigentlich Monats-Challenges?
Vorbild für diese Art der persönlichen Challenge ist die Arbeitsweise von Astrid Engel. Ich habe sie in den letzten Monaten schon häufiger hier verlinkt, weil ich ihre Art, sich selbst herauszufordern, sehr mag. Und ihre Schreibweise. Und sie als Mensch auch, soweit man das vom reinen Lesen im Netz sagen kann.
Astrid setzt sich jeden Monat eine Challenge und teilt die Ergebnisse in ihrem Blog. Und sie hat außerdem einen großartigen Online-Adventskalender gestaltet, in dem sie 24 Ideen für persönliche Challenges geteilt hat. Einige davon werde ich ganz sicher im Lauf des Jahres umsetzen.
Und warum gerade Lesen?
Ich liebe Bücher und sehe mich ganz klar als Leserin. Aber ich muss leider einsehen, dass ich das seit einigen Jahren kaum noch bin. Das ist super schade und es wird Zeit, es zu ändern.
Oder – sollte es nicht funktionieren – einzusehen, dass ich diese Begeisterung wohl momentan nicht mehr habe. Aber daran glaube ich nicht. Es geht viel um den inneren Schweinehund und den gedenke ich mit dieser Art des öffentlichen Commitments zu überlisten.
Also, los geht’s!
Die Fortschritte meiner Lese-Challenge im Januar:
Im Lauf des Monats werde ich hier immer wieder meine Erfolge (oder auch Misserfolge) ergänzen:
1.Januar:
In einem meiner letzten Newsletter habe ich von einem Buch erzählt, das ich gerade lese: „Anleitung zur Selbstüberlistung“ von Christian Rieck. Leider habe ich inzwischen festgestellt, dass der Autor mehr als zweifelhafte politische Ansichten vertritt und dabei auch großen Eifer an den Tag legt. So ein Kack. Also keine weiteren Bücher von ihm. Ich habe ernsthaft darüber nachgedacht, ob ich das Buch überhaupt noch zu Ende lesen will. Aber ich finde es wirklich gut und zumindest bisher ist es auch komplett frei von irgendwelchen politischen oder sonstwie bedenklichen Inhalten. Ich lese es also weiter und versuche, für diese Zeit den Hintergrund des Autors wegzuignorieren.
Am 1. Januar habe ich ca. 35 Seiten in „Anleitung zur Selbstüberlistung“ gelesen. Sehr spannend fand ich das Kapitel über innere Sollwerte. Es geht darum, dass man (meist unbewusst) alle möglichen Dinge an einem inneren Sollwert abgleicht, den man irgendwann mal als „richtig“ abgespeichert hat. Der kann kompletter Blödsinn sein, bestimmt aber an vielen Stellen unser Handeln.
2. Januar:
Heute hat es mit Müh und Not für die Minimal-Zahl von 10 Seiten gereicht. Ich muss mich wirklich sehr bewusst motivieren, ein Buch in die Hand zu nehmen.
Trotzdem war in den paar Seiten ein spannendes Bild dabei: Wenn du auf einem Hügel stehst, geht es in alle Richtungen nur bergab. Es sieht also so aus, als wärst du am Gipfel des Möglichen angekommen. Kann aber sein, dass ein Stückchen weiter ein Berg ist, der noch viel höher führen würde. Wenn man den Blick weit genug richtet und in Kauf nimmt, erst mal ein bisschen nach unten zu gehen, bevor es wieder bergauf geht.
3. Januar:
Heute ist es nichts geworden mit dem Lesen. Ich wollte abends noch ein paar Seiten lesen, war aber schon viel zu müde dafür. Nachdem ich die erste halbe Seite zum vierten Mal gelesen hatte, ohne den Inhalt zu verstehen, habe ich aufgegeben. Also: Nicht bis zur letzten Minute warten!
4. Januar:
Nicht wundern: Ich lese meistens mehrere Bücher gleichzeitig. Unter anderem lese ich meiner Nichte schon seit Monaten per Sprachnachricht Bücher vor. Wir sind inzwischen im 6. Band der „Schule der magischen Tiere“ angekommen. Heute habe ich wieder drei Kapitel (ca. 30 Seiten) für sie aufgenommen. Hatice hat ihre magische Robbe bekommen, die ihr hilft, die Angst vor dem Wasser zu überwinden 🙂
Und ein paar Seiten in „Anleitung zur Selbstüberlistung“ sind dann später auch noch dazugekommen.
5. Januar:
Knapp 30 Seiten habe ich gelesen. Und: Es wird leichter. Der frühere Spaß und die innere Ruhe zum Lesen waren heute endlich mal wieder spürbar.
6. Januar:
18 Seiten im Ratgeberbuch. Nicht gigantisch viel, aber doch deutlich über dem Minimum, daher bin ich durchaus zufrieden 🙂
7. Januar:
Heute ist es beim Minimum von 10 Seiten geblieben. Zu mehr hatte ich keine Lust. Aber reicht ja auch. Und: Der Griff zum Buch wird wieder „normaler“, habe ich den Eindruck.
8. Januar:
Heute ging es mit der „Schule der magischen Tiere“ für meine Nichte weiter. 20 Seiten. Henry erfährt, dass er in ein Internat geschickt werden soll, und bekommt ein magisches Tier.
9. Januar
Der zweite Tag, an dem ich nicht gelesen habe. Zu lange rausgezögert und dann war keine Zeit und Gelegenheit mehr. Der Klassiker. Am besten wäre es, diese Routine direkt morgens zu erledigen, aber das fällt mir aus unerfindlichen Gründen extrem schwer.
10. Januar
Heute ging es weiter mit immerhin 12 Seiten. Genug, um die Challenge zu erfüllen. Nicht mehr und nicht weniger. Naja.
11. Januar
28 Seiten in „Anleitung zur Selbstüberlistung“. Viele der Tipps kenne ich schon, aber es schadet nicht sie noch mal neu zu hören. Und einiges neue Dinge sind trotzdem dabei. Ich mag es weiterhin sehr.
12. Januar
Volle 40 Seiten habe ich heute gelesen. Ziemlich gut, wie ich finde. Und ziemlich schön 🙂
13. Januar:
Heute habe ich wieder vorgelesen: 20 Seiten in der „Schule der magischen Tiere“ für meine Nichte. Und ein Kapitel (noch mal ca. 15 Seiten) aus dem wunderbaren Roman „Oma lässt grüßen und sagt, es tut ihr leid“ kam auch noch dazu.
14. Januar:
Heute bin ich 35 Seiten weitergekommen in „Anleitung zur Selbstüberlistung“. Weiterhin ein sehr gutes Buch, aber ich komme langsam an den Punkt, der bei fast jedem Buch entsteht: Ich will endlich fertig sein, weil noch so viele andere spannende Bücher darauf warten, gelesen zu werden 😀
15. Januar:
Das war der dritte Tag, an dem ich meinen Vorsatz nicht eingehalten habe. Theoretisch könnte ich natürlich abends noch die 10 Seiten lesen, komme, was wolle. Praktisch ist es sich heute einfach nicht ausgegangen und mir waren andere Sachen wichtiger.
16. Januar:
Ich bin spontan in ein anderes Buch hineingekippt (ADHS lässt grüßen :D), und zwar in das E-Book „Wie ich eine Million Euro mit Online-Kursen verdient habe“ von Anchu Kögl. Ja, ein reißerischer Titel und die Selbstdarstellung von Anchu finde ich auch an vielen Stellen fragwürdig. Aber das Buch enthält viele wirklich gute Tipps und Anleitungen, die dafür gesorgt haben, dass ich heute nicht nur ca. 70 Seiten gelesen, sondern auch bis Mitternacht begeistert Ideen notiert habe. Vielleicht kommt da demnächst was 🙂
17. Januar
Ca. 35 Seiten in einem E-Book über Online-Kurse gelesen. Jetzt muss ich nur langsam aufpassen, dass ich nicht nur recherchiere, sondern auch irgendwann mit der Arbeit anfange.
18. Januar
Mit Mühe die Mindestseiten gelesen. Immerhin.
19. Januar
Es ist mir selber unbegreiflich, wie das passieren konnte, aber ich habe diese Challenge heute komplett vergessen. Ich habe in all meinen Organisations-Systemen Erinnerungen laufen, bin täglich hier im Blog eingeloggt, trage mein Buch überall mit mir herum und habe es trotzdem vergessen. Komplett. Bis gerade eben, am nächsten Morgen. Manchmal staune ich schon sehr, wie mein ADHS-Hirn funktioniert 😀
20. Januar
Vormittags in der Hotellobby gearbeitet, den ganzen Nachmittag und Abend im Auto unterwegs gewesen: Das war leider wieder ein Null-Seiten-Tag.
21. Januar
Heute habe ich richtig ordentlich gelesen. Ca. 50 Seiten in zwei Büchern. So mag ich das 🙂
22. Januar
12 Seiten, eher lustlos. Aber ich plane schon, welche Bücher ich dann gleich als nächstes lese, weil ich ja jetzt wieder Leserin bin 😀
23. Januar
Auf den letzten Drücker abends, schon fast im Halbschlaf, noch schnell die zehn Pflichtseiten gelesen. Immerhin.
24. Januar
Drei Kapitel (ca. 20 Seiten) in der „Schule der magischen Tiere“. Henrys magisches Tier ruft seine Freund*innen zu Hilfe, um ihn im Wald zu versorgen. Jetzt müssen sie nur noch einen Weg finden, dass er nicht ins Internat muss …
25. Januar
Heute war wieder ein Null-Seiten-Tag. Ein Rumgammel-Serienschau- und Kuschel-Tag, an dem ich mir alle „Pflichten“ erlassen habe. Und so generalisiert ist das Lesen ganz eindeutig noch nicht, dass ich es automatisch, aus intrinsischer Motivation heraus täte. Bisschen schade, aber auch nicht dramatisch.
26. Januar
So langsam überlege ich, mit welcher Challenge ich im Februar weitermachen will. Gelesen habe ich auch, wenn auch nur die zehn Pflichtseiten.
27. Januar
8 Seiten. Nicht ganz das Minimum, aber wollen wir mal nicht so streng sein 🙂
28. Januar
18 Seiten gelesen. Gut, dass ich vorwärtskomme, aber mir geht das alles zu langsam. Wäre bei einem Roman wahrscheinlich anders als bei einem Sachbuch. Im Anschluss ist also wieder Fiktion dran 🙂
29. Januar
Ca. 30 Seiten sind es heute geworden, dann war die Konzentration alle.
30. Januar
10 Seiten, aus Pflichtgefühl erst mal. Dann hätte ich gerne noch weitergelesen, hatte aber gerade keine Zeit. Trotzdem schön, das zu bemerken 🙂
31. Januar
Noch einmal ein Ausfalltag. Ein wichtiges Learning für meine nächste Monats-Challenge: Ich werde mir eine bestimmte Zahl an Joker-Tagen geben, an denen ich mir „freinehmen“ kann. Ich merke nämlich, dass dieser „Eh-schon-egal“-Effekt eingesetzt und mein eigenes Commitment untergraben hat. Allerdings war in den letzten Tagen organisatorisch und emotional auch so viel los, dass die Challenge einfach nicht so wichtig war. Darf es auch mal geben.
Was bleibt von dieser Challenge?
Ich weiß, dass ich leider sehr lange brauche, um eine Gewohnheit zu entwickeln. Tägliches Lesen hat sich definitiv noch nicht generalisiert. Aber das war auch nicht das Ziel. Ich habe zwar nicht wahnsinnig viel gelesen, aber doch deutlich mehr als die Monate vorher. Das ist mehr als genug. Könnte sein, dass ich diese Challenge in ein paar Monaten noch mal wiederhole. Auf jeden Fall habe ich noch eine Menge spannender Bücher hier liegen. Die Chance, dass sie tatsächlich gelesen werden, ist durch die Challenge deutlich gestiegen.
Im Februar geht es mit der nächsten Challenge weiter. Diesmal habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, Ordnung in meinen Unterlagen zu schaffen, digital und auf Papier. Hier könnt ihr nachlesen, wie es mir damit ergeht.
Du brauchst nur das richtige Buch. Ich kann wochenlang an einem Ratgeber herumknabbern aber wenn ich einen spannenden Thriller oder einen lustigen Roman in die Finger bekommen habe, bin ich aus dem Lesesessel nicht mehr rauszukriegen. Da denk ich dann auch nicht an mein Handy.