Ich liebe Geocaching! Beim Cachen geht es in erster Linie darum, draußen Spaß zu haben, ein bisschen zu rätseln und Dosen zu finden – sollte man meinen. Wenn man aber in Social-Media-Gruppen rund um Geocaching mitliest, findet man schnell ausschweifende Diskussionen darüber, wie man RICHTIG cacht und was angeblich „überhaupt nicht geht“.
Vieles davon sehe ich ganz anders.
4 Dinge, die viele andere Geocacher*innen total nervig finden, stören mich kein bisschen. Ganz im Gegenteil. Dafür gehen mir ein paar andere Sachen so richtig auf die Nerven …
4 Dinge, die mich beim Geocaching nicht stören (obwohl andere sie total daneben finden)
1. Nanos
Nano-Behälter sind sehr klein, häufig nur einen Zentimeter im Durchmesser. Sie können magnetisch an Schildern kleben, sich in größeren Schneckenhäusern verstecken oder in Schrauben eingesetzt werden.
Viele Geocacher*innen scheinen Nanos nicht leiden zu können. Und ja, sie sind in der Handhabung ein bisschen schwierig. Man findet sie natürlich nicht so leicht und es ist etwas fummelig, sie auf- und wieder zuzuschrauben. Auch das Herausnehmen und Einsetzen des (natürlich sehr kleinen) Logbuchs ist nicht ganz so einfach.
Dafür ermöglichen sie aber Caches an Stellen, an denen größere Dosen nur schwer möglich sind. Und sie stellen eine ganz besondere Herausforderung beim Suchen dar. Ich habe mich total gefreut, als ich ziemlich am Anfang meinen ersten Nano in einer Schraube gefunden habe.
Nanos müssen nur richtig platziert sein. Mitten im Wald, wo schon eine große Dose nicht immer leicht zu finden ist und die Koordinaten springen, ist die Suche nach einem Nano quasi aussichtslos. In der Stadt an einem Infoschild ist er dagegen super. Auch wenn es dann einen Moment dauert, das Logbuch herauszufummeln.

Ein Nano ist ein besonders kleiner Behälter beim Geocaching
„Nano“ ist übrigens keine offizielle Größenbezeichnung. Ein Nano fällt unter die Kategorie „Micro“, die von ganz klein bis hin zu Petlingen reicht. Wobei wir auch schon beim nächsten Thema wären:
2. Petlinge
Petlinge, also die Rohlinge von PET-Flaschen, sind sehr beliebte Dosen beim Geocaching. Das liegt vor allem daran, dass sie extrem gut dafür geeignet sind. Sie schließen absolut dicht, sind sehr stabil und außerdem klein genug für viele unterschiedliche Verstecke. Kein Wunder also, dass es recht viele Caches gibt, bei denen Petlinge eingesetzt werden. (Falls du nicht genau weißt, wovon die Rede ist: Im Titelbild dieses Blogartikels siehst du einen Petling.)
Genau das ist aber manchen nicht so recht. Denn was häufig zu finden ist, ist natürlich nichts Besonderes mehr. Vor allem dann nicht, wenn man selbst schon Tausende oder gar Zehntausende Caches gefunden hat.
Klar versetzt mich ein Petling an einer Baumwurzel nicht in die gleiche Verzückung wie ein liebevoll gestaltetes Feenhäuschen. Aber darum geht es doch beim Cachen nicht immer. Es ist völlig in Ordnung, dass es viele Standard-Dosen gibt, die mich einfach nach draußen bringen und mir ein wenig Finde-Freude verschaffen. Und zwischendurch findet man eben auch mal besonders tolle, selbst gebastelte Dosen.
Meiner Meinung nach ist gegen Petlinge beim Geocachen überhaupt nichts einzuwenden. Ganz im Gegenteil: Sie sind nun mal an vielen Stellen echt gut geeignet. Warum sollte man sie also nicht benutzen?
3. Stempel in Logbüchern
Man kann im Logbuch einfach unterschreiben oder auch einen persönlichen Stempel setzen. Eine dritte, nicht so häufig verwendete Variante sind kleine individuelle Aufkleber.
Ich selbst logge mit einem sehr kompakten Stempel. In vielen Geocaching-Gruppen ist aber das Gemecker über die Stempel groß. Von zu viel Platzbedarf ist da die Rede und davon, dass Stempel angeblich seitenweise durch das Logbuch durchfärben. Ich kann das nur wenig nachvollziehen.
Auch hier kommt es eben mal wieder auf den beliebten Menschenverstand an. Es sollte klar sein, dass man in ein kleines Logbuch keinen Stempel setzt, der den Platz für acht normale Logs wegnimmt. Ein kleiner Stempel fügt sich aber genauso gut in ein Logfeld ein wie eine normale Unterschrift.
Und auch das Problem mit dem Durchfärben kommt nur selten vor. Bei einem ohnehin schon nassen Logbuch kann das passieren. Aber da färben auch viele Stifte durch, das Papier reißt leicht etc. Das Problem ist da also nicht der Stempel, sondern das nasse Logbuch.
Vorsicht mit Stempeln ist nur bei wasserfestem Papier geboten. Bei manchen wasserfesten Logbüchern trocknet die Stempelfarbe nicht gut und dann schmiert es natürlich überall hin.
Stempel an sich sind überhaupt kein Problem, sondern können im Gegenteil eine echte Bereicherung sein. Es kommt eben darauf an, wie man damit umgeht.
4. Zu viele Caches (die ich nicht mag)
Manchmal staune ich wirklich, worüber man sich aufregen kann. Zum Beispiel über „zu viele Caches“ in der Umgebung. Vor allem dann, wenn man genau diese Art von Caches nicht mag. Seien es Adventure Labs, die vielen sauer aufstoßen, Powertrails (viele leicht zu findende Dosen entlang einer Strecke) oder die in den letzten Jahren in Mode gekommenen Angel-Caches. Da regen sich manche Geocacher*innen ganz schön auf, wenn viele dieser Dosen in einer Gegend erscheinen.
Natürlich mag ich selbst auch nicht alle Cache-Arten. Rätselcaches mache ich zum Beispiel eher selten. Multis sind auch nicht gerade mein Favorit und bei Klettercaches bin ich ganz raus. Stört es mich deshalb, wenn es viele solcher Caches gibt? Natürlich nicht. Ganz im Gegenteil: Ich freue mich daran, was für ein vielfältiges Hobby das Geocaching ist. Je mehr Caches da sind, umso leichter kann sich jede*r die passenden für die eigenen Vorlieben aussuchen.
Ja, früher (TM) war das Cachen noch „exklusiver“ und aufwendiger, nicht so weit verbreitet wie heute. Das ist wahrscheinlich der Grund, aus dem sich viele die guten alten Zeiten zurück wünschen. Das gibt es auch im LARP, im Pen & Paper und in jedem anderen Hobby, das mal klein angefangen hat und dann irgendwann bekannter wurde.
Ich finde es super, wenn es ein großes Angebot an Geocaches gibt. Auch wenn darunter dann natürlich nicht nur Perlen sind, sondern auch viel Durchschnitt und manche schlecht gemachte Dose.
Es ist doch so: Selbst ein richtig schlechter Cache hat mich nach draußen geführt, in Bewegung gebracht, auf einem neuen Weg spazieren lassen und am Ende meinen Cache-Zähler um 1 nach oben gedreht. Klar ist das nicht alles, was das Hobby bieten kann. Aber es ist längst kein Grund, um auf Exklusivität zu pochen.
3 richtig nervige Dinge beim Geocaching
1. unnütze Hints
Gut, ich gebe es zu: Dieser erste Punkt ist eine Kleinigkeit. Trotzdem nervt er mich ganz ordentlich. Die Rede ist von unnützen Hints. Ein Hint ist ein Hinweis in der Cache-Beschreibung, den man anklicken kann, wenn man beim Suchen nicht weiterkommt. Er sollte also eine hilfreiche Unterstützung bieten. So ist es auch in den Regeln vorgesehen. Im Hint stehen oft Bemerkungen wie „magnetisch“, „an einer kleinen Buche“ oder „auf Augenhöhe“. Solche Hints sind nützlich und helfen tatsächlich beim Finden.
Es gibt aber immer wieder Spezialist*innen, die im Hinweisfeld darauf hinweisen, dass kein Hinweis nötig ist. Völlig bescheuert. Man muss nämlich gar keinen Hint angeben, könnte das Feld also auch einfach leer lassen. Dann gibt es eben keinen Hint. Wenn ich aber gerade beim Suchen Tomaten auf den Augen habe, auf den vermeintlich hilfreichen Button klicke und dann lese: „Ganz einfach zu finden, kein Hint nötig“, dann fühle ich mich ein wenig verarscht.
Ja, es ist eine Kleinigkeit. Aber eine, die mir wirklich auf die Nerven geht. Weil sie so leicht vermeidbar wäre.
2. schlechter Umgang mit Caches
Kommen wir zu den grundlegenderen Dingen. Richtig daneben ist es, wenn man mit Caches nicht gut umgeht. Davon gibt es viele Varianten:
- die Dose „besser“ verstecken, sodass sie am Ende nicht mehr zu den Angaben passt und kaum noch gefunden werden kann
- den Cache nicht mehr richtig tarnen, sondern nur grob wieder an den Platz werfen, an dem er lag
- den Deckel nicht richtig schließen, sodass in kürzester Zeit Regen und Tau in die Dose gelangen und alles durchweichen
- den Cache mutwillig oder durch Unachtsamkeit zerstören (und dann den Schaden natürlich nicht an die Owner*innen melden)
- Teile des Geocaches oder gleich die ganze Dose klauen
- als Owner*in nicht auf Problemmeldungen reagieren, sodass irgendwann nur noch eine zerdrückte Dose mit Logbuchmatsch zu finden ist
Über solche Verhaltensweisen kann ich mich wirklich aufregen, weil sie so respektlos sind und zu frustrierenden Situationen bei allen Beteiligten führen.
3. anderen vorschreiben wollen, wie das Hobby funktioniert
Geocaching ist nicht EIN einziges Hobby, das alle gleich ausüben. Es kann auf ganz verschiedene Arten gespielt werden.
Manche machen gerne lange Wanderungen, um am Ende eine ganz besondere Dose in Händen zu halten. Andere mögen das Spiel mit Statistiken und Souvenirs. Manche sind täglich stundenlang unterwegs, andere holen sich nur hin und wieder ein Gelegenheitsdöschen. Manche mögen knifflige Rätselcaches, andere suchen vor allem Dosen, bei denen man auf Bäume klettern und durch Flüsse waten muss. Wieder andere mögen die Standardcaches am liebsten.
Kurz gesagt: Wenn man sich an ein paar Grundregeln hält, gibt es keine „richtige“ Art beim Geocaching. Diese Grundregeln sind zum Beispiel:
- mit den Dosen und mit anderen Geocacher*innen respektvoll umgehen
- möglichst unauffällig sein, um Muggels weder zu beunruhigen noch auf die Caches aufmerksam zu machen
- auf die Flora und Fauna rund um den Cache aufpassen
- fair tauschen, wenn kleine Schätze in der Dose liegen (wobei dieser Aspekt des Hobbys meiner Meinung nach deutlich überschätzt wird)
Darüber hinaus bin ich eine große Freundin von „leben und leben lassen“. Das Hobby ist riesig und bietet unzählige Varianten, von denen jede*r sich die liebsten heraussuchen kann. Nostalgisches „Früher-war-alles-besser“-Gejammer geht mir deshalb genauso auf die Nerven wie ein ausgeprägtes Sendungsbewusstsein über die „richtige“ Art, Geocaching zu betreiben.
Am Ende soll das Hobby vor allem eins: Spaß machen!
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