Seit ich denken kann, höre ich vor allem von Männern, dass es mit dem Feminismus doch nun wirklich mal genug sei. Es gebe ja längst Gleichberechtigung und was man denn immer noch erreichen wolle. Dieser übertriebene Drang nach Frauenrechten sei doch eigentlich nur Männerhass. Ist Feminismus wirklich noch nötig? Ehrlich gesagt dachte ich bis Mitte 20 selbst, das Thema sei im Großen und Ganzen erledigt. Dann wurde ich Mutter. Und fing an zu sehen, wie viele Dinge noch immer im Argen liegen.
15 Gründe, warum Feminismus immer noch nötig ist
Also, ist es mit dem Feminismus langsam genug? Nein. Noch lange nicht. Dafür sind noch viel zu viele Baustellen offen, zum Beispiel diese:
1. Femizide
Statistisch gesehen wird alle drei Tage eine Frau* in Deutschland von ihrem Partner oder Ex-Partner, von einem Vater, Bruder, Nachbarn oder „Verehrer“ getötet. Wenn man die Tötungsversuche dazuzählt, kommt man sogar auf einen Fall pro Tag. Der Grund ist sehr häufig, dass ein Mann der Frau die Trennung nicht zugesteht und sie lieber tötet, als den Besitz an ihr aufzugeben. Oder dass die Frau irgendwie die „Ehre“ von wem auch immer beschmutzt hat. Oder dass sie die Avancen eines Mannes abgelehnt hat. In den Medien ist dann oft von einem „Familiendrama“ die Rede, statt klar zu benennen, dass es sich hier um Femizide handelt. Um Tötungen an Frauen, weil sie Frauen sind.